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Katholisches Zweiwegebild aus Paris: „Grandes images catholiques“ (1861)

Um etwas gegen die erfolgreichen protestantischen Zweiwegebilder, wie etwas „Der breite und der schmale Weg“, zu unternehmen, wurde von dem Jesuitenpater Charles Lacoste 1861 in Paris ein großformatiger Kunstband herausgebracht. Der teuere Prachtband mit dem Titel „Grandes images catholiques“ beinhaltete zahlreiche Zweiwegebilder und brachte diese explizit mit römisch-katholischer Frömmigkeit in Verbindung. Obwohl aufwendig ausgestattet, sind die im Band enthaltenen Zeichnungen nie wirklich populär geworden und außerhalb Frankreichs kaum bekannt, vermutlich waren sie einfach zu teuer. Obwohl hier der Weg zum Himmel das Thema ist, wird das Himmlische Jerusalem in seiner baulichen Gestalt nur ein einziges Mal angedeutet, zudem kaum zu entdecken und dazu noch sehr klein. Man findet es auf dem 19. Kupferstich (Gesamtgröße 65 x 45 Zentimeter) zum dritten Gebot (der Sonntagsheiligung). Links sind viele Menschen auch am Feiertag bei der Arbeit, doch über sie geht ein vernichtendes Unwetter hernieder. Auf der gegenüberliegenden Seite wandern wenige Menschen zu einer kleinen Berg- oder Wallfahrtskapelle, die für das Himmlische Jerusalem steht. Das Portal hat zwei Seitentürme und über dem Dreiecksgiebel einen spitzen Turm mit einem lateinischen Kreuz. Hier ist alles friedlich, und selbstverständlich hat Petrus für das beste Wetter gesorgt.
Dieser Stich wurde bei Regis-Ruffet in Paris gedruckt und bei Charles Bertin in der Rue Saint Sulpice, ebenfalls Paris, vertrieben. Beteiligt waren mehrere Künstler, so Alexandre Désiré Collette (1814-1876), Wiesener oder der Monogrammist A. M. D. G. – wer von diesen Meistern diese eine Arbeit ausgeführt hat, kann nicht entschieden mehr werden.

Charles Lacoste: Grandes images catholiques, Paris 1861.
Claus Bernet, Ingeborg Schmidt: Das Zweiwegebild, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 22).

 

tags: Zweiwegebild, Frankreich, Paris, Prachtband, Kapelle, Pilger, Tinte
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