Zwischen den Jahren 1625 und 1650 entstand eine Arbeit, die dem Malermeister Francisco Bejarano zugeschrieben wird. Francisco Bejarano ist im spanischen Lima (heute Peru) von 1599 bis 1643 nachgewiesen (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen späteren Maler Francisco Cabral Aguado Bejarano, 1824-1890).
Bei dem Werk handelt es sich um eine 47 x 31 Zentimeter kleine ziselierte Kupferplatte, auf deren Rückseite eine Immaculata Conceptio mit Symbolen nach der Lauretanischen Litanei in Öl gemalt ist. Solch eine bemalte Platte ist von großer Seltenheit, sie waren fast immer in Privatsammlungen von wohlhabenden Gläubigen der römisch-katholischen Kirche. Von einer Serie solcher Platten zum Marienleben hat sich nur diese eine in Peru erhalten. Die einfache Malerei zeigt auf dem Gemälde oben links eine offene, rot-braune Himmelspforte. Sie besteht eigentlich nur aus einigen wenigen Balken und einem etwas breiteren Sockel. Die Reduktion und Leichtigkeit der Mariensymbole, die der Malerbetrieb um Lagarto popularisierte, ist hier auf die Spitze getrieben. Der Hintergrund der gesamten Malerei ist ein opakes Weiß, daher sind die Symbole Mariens hier außerordentlich gut zu erkennen. Sie werden auch nicht durch umhertollende Putti gestört, die auch schon einmal ein Mariensymbol in die Hand nehmen oder damit spielen. Sogar auf die sonst um diese Zeit üblichen lateinischen Spruchbänder wurde hier verzichtet.
Seitlich rechts hat Francisco Bejarano eine als Kirche stilisierte Civitas Dei im Stil hispanischer Kolonialarchitektur eingefügt. Die naturalistische Wiedergabe gibt einen guten Eindruck davon, wie es in Perus Siedlungen der Neuspanier im 17. Jahrhundert ausgesehen haben mag. Für eine Civitas Dei ist es jedoch eine etwa magere und kleine Stadt, die diese drei Baukörper vertreten sollen.
Claus Bernet: Maria Immaculata. Das katholische Jerusalem, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 14).
Francisco Bejaranos Werkstatt belieferte das ganze Vizekönigreich Peru. Sein Ölgemälde einer Maria Immaculata befindet sich heute im Convento de Concepcionistas, einem römisch-katholischen Kloster in Cuenca in Ecuador. Auf dem Gemälde, entstanden als Auftrag zwischen 1650 und 1675, wurde im unteren Bereich, zu Füßen Mariens, links die Himmelspforte und rechts die Civitas Dei dargestellt. Diese ist hier keine komplette Stadt, sondern eine Ansammlung von zwei oder drei Häusern und einem kleinen, niedrigen Turm.
Eulalia Moreno de Davila: La colección pictórica del museo de las conceptas de Cuenca, Cuenca 2005.