Alois Plum (geb. 1935): St. Fidelis in Darmstadt (1968) und St. Jakobus in Harheim (1986)

Alois Plum (geb. 1935), ein Glaskünstler aus Mainz, hat in seinem frühen Schaffen auf zwei Fenstern ein Himmlisches Jerusalem dargestellt; beide Arbeiten befinden sich in römisch-katholischen Fenstern in Südhessen. Das erste wurde im Jahr 1968 eingebaut. Es ist ein Rückwandfenster der katholischen Werktagskirche St. Fidelis in Darmstadt, welches aus einer Betonglasrasterwand besteht, auf der etwa 25 Millimeter starke Gläser mit armiertem Beton vergossen und zu einzelnen Feldern zusammengesetzt wurden. Zwölf Tore umfassen das Himmlische Jerusalem an drei Seiten. In der Stadt, angedeutet durch helle gelbe Farbtöne, befinden sich links das weiße Lamm Gottes, darüber die vier apokalyptischen Wesen und die sieben Flammen über dem offenen Buch des Lebens mit den sieben Siegeln. Vom Thron des Lammes geht der Lebensstrom aus und durchzieht nach rechts die Stadt als weißes Band.

Festschrift zur Konsekration der Pfarrkirche St. Fidelis, Worfelden 1968. 

 

Knapp zwanzig Jahre nach dem Entwurf des Fensters für St. Fidelis hat Plum in der katholischen Pfarrgemeinde St. Jakobus in Harheim bei Frankfurt am Main im Jahr 1986 sechs neue Fensterbahnen eingebaut, in einer mehr abstrakten Formsprache. Angefertigt wurden sie in Taunusstein bei der Manufaktur Derix. Das sechste Fenster im Hauptschiff unmittelbar vor dem Altar trägt den Titel „Die Vollendung – das himmlische Jerusalem“. Es zeigt ein geschwungenes Band, das von oben und unten zu einem Zentrum aus konzentrischen Kreisen fließt. Je sechs weiße Perlen oben und unten deuten zusätzlich zu dem Kreis die Stadt Jerusalem an. Sie werden von dem mäandernden, blaufarbenen Band umflossen, welches sich von oben nach unten zieht und die vertikale Ausrichtung des Fensters nochmals unterstreicht.

Anne-Madeleine Plum (Hrsg): Glauben im Licht der Offenbarung, München 2010.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).

 

tags: Hessen, Alois Plum, Beton
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