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Alois Plum (geb. 1935): St. Fidelis in Darmstadt (1968)

Alois Plum (geb. 1935), hatte 1957 gerade sein Studium beendet (u.a. als Meisterschüler bei Georg Meistermann) und in Mainz ein Atelier eröffnet. In seinem frühen Schaffen hat Plum auf einem Fenster einer südhessischen Kirche erstmals ein Himmlisches Jerusalem dargestellt, später sollten noch viele weitere Arbeiten zu diesem Motiv folgen. Das Fenster, eine seiner ersten Glaswerke für eine Kirche überhaupt, wurde im Jahr 1968 eingebaut, Plum hatte seit 1966 daran gearbeitet und wurde damals von Hubert Spierlings Arbeiten für Erkelenz angeregt. In Darmstadt handelt es sich um ein Rückwandfenster der römisch-katholischen Werktagskirche St. Fidelis, die zum Mainzer Bistum gehört. Das Fenster besteht aus einer Betonglasrasterwand, auf der etwa 25 Millimeter starke Gläser mit armiertem Beton vergossen und zu einzelnen Bildfeldern zusammengesetzt wurden. Zwölf Tore umfassen das Himmlische Jerusalem in unterschiedlichen Blautönen an drei Seiten. In der Stadt, angedeutet durch helle goldgelbe Farbtöne, befinden sich links das weiße Lamm Gottes, darüber die vier apokalyptischen Wesen und die sieben Flammen neben bzw. auch unter dem offenen Buch des Lebens mit den sieben Siegeln. Alle diese Motive sind aus der Johannesoffenbarung entliehen. Vom Thron des Lammes geht der Lebensstrom aus und durchzieht nach rechts die Stadt als weißes Band. Das Fenster wurde in der Tagespresse ausschließlich lobend besprochen und begründete den Erfolg Plums als Glaskünstler der späten Nachkriegszeit. Bekannt wurde das Werk in der Fachwelt durch eine Besprechung von Friedhelm Hofmann, dem späteren Bischof von Würzburg.

Festschrift zur Konsekration der Pfarrkirche St. Fidelis, Worfelden 1968.
Friedhelm Hofmann: Zeitgenössische Darstellungen der Apokalypse – Motive im Kirchenbau seit 1945. München, Zürich 1982.
Anne-Madeleine Plum (Hrsg): Glauben im Licht der Offenbarung, München 2010.

 

tags: Hessen, Alois Plum, Beton, Glaswand, Brutalismus
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