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Waltraud Bialonski: Taufschale der ev. Kirche von Oestrich-Winkel (2010)

Im Gottesdienst zur Osternacht, am Ostersonntag dem 4. April 2010, wurden morgens um 5:30 im Kloster Eberbach (Rheingau) die beiden Konfirmandinnen N. Bergmann und L. Wintermantel feierlich getauft. Das Besondere in diesem Jahr war, dass dafür ein für diesen Zweck extra angefertigtes Taufbecken erstmals verwendet wurde. Bei der Aufhebung des Klosters Eberbach im Jahre 1803 waren alle liturgischen Geräte aus der Kirche und damit auch das Taufbecken entfernt worden. Da das Taufbecken der Evangelischen Kirche in Mittelheim/Oestrich-Winkel im Rheingau nicht bewegt werden konnte, hatte der Pfarrer Johannes Hoeltz zur Konfirmandentaufe 2009 eine bloße Keramikschale mitgebracht. Dies regte die Töpferin Waltraud Bialonski dazu an, ein neues Taufbecken mit künstlerischem Anspruch zu gestalten.
Außen ist es schlicht gehalten, der eigentliche Bildschmuck befindet sich an der Innenseite der Schale. Dort ist in der Mitte ein lateinisches Kreuz und eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes zu erkennen. Die Taube im Halbprofil schwebt über dem Wasser der Taufe. Neben ihr wurde links der Buchstabe Alpha und rechts der Buchstabe Omega hinzugefügt. An dem Rand sind vier Tore und Türme des Himmlischen Jerusalem dargestellt, in jede Himmelsrichtung eines, und zwischen den Türen sind zahlreiche Fenster aufgemalt. Wegen seiner didaktischen Anschaulichkeit wird das Taufbecken auch als Lehrobjekt außerhalb der Osternacht zur Erklärung der Taufe und natürlich auch zur Erklärung Jerusalems im Kindergarten, im Konfirmanden- oder im Religionsunterricht verwendet.

Claus Bernet: Liturgica und Kirchenschmuck, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 12).

 

tags: Taufschale, Rheingau, Hessen, Keramik, Taube
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