José García Hidalgo (1646-1719): Himmelspforte aus dem Prado (1680)

Diese Himmelspforte gehört zu einem Ölgemälde des spanischen Nationalmuseums Prado (Madrid), welches als Dauerleihgabe an das Museum in Zamora der Region Kastilien-León gegangen ist. Es ist eine Malerei von José García Hidalgo (1646-1719), entstanden um 1680. Thema, wie so oft, ist auch hier die Maria Immaculata mit ihren Symbolen in Auswahl aus der Lauretanischen Litanei. Das wichtigste Symbol, nimmt man die Häufigkeit der Darstellung als Indiz für die Wichtigkeit, war sicherlich die Pforte des Himmels, die pars pro toto für das Neue Jerusalem steht, zu dem sie Zugang gewährt. Gerade im 17. Jahrhundert wurde sie unzählige Male dargestellt, kaum ein Künstler konnte sich dieses Themas entziehen, auch Hidalgo nicht. Seine Pforte, dargestellt zusammen mit wenigen Stufen, befindet sich links unten zu Füßen Mariens, während gegenüber noch ein paar weitere Stufen zu finden sind. Die lichterfüllte Erscheinung, die auf dem Original kaum zu erkennen ist, setzt die Tradition Riberas fort, zeigt aber hier, was untypisch für spanische Himmelspforten dieser Jahre ist, den Bau als Rundbogentor ohne barocke Schmuckelemente, wozu er vielleicht von Juan Conchillos Falcó angeregt wurde, mit dem er schließlich eine Ateliergemeinschaft führte.

 

Zum Künstler:

José García Hidalgo (genannt „El Castellano“; vermutlich 1646-1719) wurde in Villena im nordwestlichen Teil von Alicante geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung ließ er sich in der Stadt Murcia bei Mateo Gilarte und Nicolás de Villacis in der Malerei ausbilden. Nachdem er einige Jahre unter diesen Meistern verbracht hatte, ging er nach Italien und wurde in Rom ein Mitarbeiter von Giacinto Brandi, unter dessen Anleitung er beträchtliche Fortschritte machte. Das Klima Italiens erwies sich jedoch als nachteilig für seine Gesundheit, er kehrte nach Spanien zurück, wo er sich der Werkstatt des Malers Carreño anschloss. Im Jahr 1674 zog Hidalgo nach Madrid und wurde von Karl II. mit einer Serie von 24 Bildern über das Leben des hl. Augustinus für das Kloster von San Felipe el Real beauftragt. Bis 1711 arbeitete er für den Hof. In den letzten Jahren seines Lebens zog er sich in das Kloster San Felipe zurück und starb dort wahrscheinlich 1719.
Hidalgo veröffentlichte auch das Werk „Principios para estudiar la nobilissima arte de la Pintura“ (1691) und mehrere andere Schriften über Anatomie und Malerei für Studenten. Seine Werke sind ausgestellt in Museen in Madrid, Valencia, Sigüenza, San Jago und Guadalaxara, dazu zählt ein Porträt der Marie Louise von Orleans (1679), das sich heute im Prado befindet, ein Ölgemälde des Heiligen Augustinus (1663) und Bildnisse der Jungfrau Maria (um 1670-1719).

 

tags: Spanien, Maria Immaculata, Porta Coeli, Prado, Museum, Madrid
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