Vladimir Kornev (geb. 1954): Jerusalems-Briefmarke aus der Ukraine (2013)

Es dauerte bis zu Weihnachten 2013, genaugenommen bis zum 6. Dezember, bis einmal eine Briefmarke mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem herausgebracht wurde. Dies war nicht der Fall in betont christliche Ländern wie vielleicht Polen, Spanien oder Brasilien, sondern in der lange atheistisch geprägten Ukraine. Dort hat die Weihnachtsbriefmarke eine jüngere Tradition, die 1997 einsetzte, als die ukrainische Post erstmals eine solche Sondermarke herausbrachte. Seitdem gestaltet jährlich ein ukrainischer Künstler oder ukrainische Künstlerin eine solche Briefmarke mit einem weihnachtlichen Motiv.
Die Jerusalems-Architektur erscheint zu beiden Seiten eines stehenden Engels im Bildzentrum, der Gold oder Saatgut, etwa das für die Ukraine wichtige Getreide, wie aus einem Füllhorn auf die Erde streut. Neben ihm sind zwei Kinder gesetzt, die den Engel erstaunt anblicken. Links ist es ein Mädchen mit einem Schlitten und Luftballon, auf der gegenüberliegenden Seite ein Junge mit einem Stofftier, dessen Kleidung an den Heiligen Nikolaus erinnert. Beide Zwickel über den Figuren, an der linken und rechten oberen Seite, sind mit aneinander gesetzten Bauten gefüllt, alle komplett in einem hellen goldenem Farbton. Auf die Darstellung der Stadtmauer wurde verzichtet. Eigenartig sind noch schwarzweiße Kreise, die sich wie Seifenblasen kurz vor der Stadt und in ihr finden lassen.
Die Marke wurde von Володимир Корнєв / Vladimir Kornev (geb. 1954) entworfen. Kornev studierte an der Diplom-Kunstschule sowie am Ukraine Polygraph-Institut Fedorova in Lemberg und ist Mitglied der Künstler-Unions-Galerie in Kiew. Die Briefmarke erschien am 6. Dezember 2013 in einer Auflage von 190.000 Stück.

Claus Bernet: Kuriositäten, Raritäten, Absonderlichkeiten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 15).
Hugo Michel: MICHEL Osteuropa 2017/2018, EK 7 (2017), Unterschleißheim 2017, S. 1072.

 

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