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Paradies-Darstellung aus „Bible Readings for the Home Circle“ (1923)

„The Last Remaining“ (zu Deutsch: „Die letzten Verbliebenen“) zeigt auf der Seite 782 zu Apokalypse Kapitel 21, Vers 4 eine idyllische Szene mit Teilen der Gottesstadt im Hintergrund. Es sind dort heterogen angeordnete Bauten zu finden; im Vordergrund scheint sich am Ende eines geraden Weges eine Pforte zu öffnen, an beiden Seiten mit Mauern versehen. Die Stadt wird von gewaltigem Pflanzenbewuchs umzogen, die sich an beiden Bildseiten wie eine Rahmung nach oben ziehen. In dieser Rahmung vergnügen sich in einer Paradieslandschaft einige Gerettete; sie gehen Spazieren, beten, vielleicht tanzen sie auch oder sind angeregt in Gespräche vertieft – entscheidend ist die heitere Ausstrahlung, die von den Personen ausgeht. Irritierend ist die Bezeichnung der Personen als „letzte Verbliebene“, denn sie sind ja nicht auf der Erde verblieben, sondern befinden sich post parusie in der Ewigkeit.
Solche Paradiesszenen waren für die Adventisten typisch; bei ihnen findet das eigentliche Geschehen stets vor der Stadt ab. Tiere, oder wie hier Pflanzen, spielen bei diesen Szenen eine große Rolle; es sind Natursehnsüchte, die hier bildlich umgesetzt wurden, während das Urbane weniger thematisiert ist.
Die einfarbige Zeichnung stammt aus dem pädagogischen Lehrband „Bible Readings for the Home Circle“ (zu Deutsch: „Bibellektüre für den Hausgebrauch“) in der Neuauflage von 1923. Dieses Studienbuch der US-amerikanischen Adventisten war weltweit sehr erfolgreich und wurde auch ins Deutsche übersetzt. Der hier mitwirkende Illustrator ist leider nicht namentlich bekannt, er wird aus dem Umkreis amerikanischer Adventisten zu vermuten sein.

Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem bei Adventisten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 20).

 

tags: Paradies, Adventisten, USA
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