„My Fathers’s House“ aus „Advent Review and Sabbath Herald“ (1953)

Nur eine schmale Spalte verziert diese einfache, aber kompositorisch und handwerklich gekonnte Zeichnung, die sich über dem Artikel „My Fathers’s House“ („Das Haus meines Vaters“) der US-amerikanischen Adventisten-Zeitschrift „Review and Herald“ findet. Die Illustration war beliebt und wurde mehrfach abgedruckt, erstmals auf Seite 3 der Nummer 35, Band 130, vom 27. August 1953. Der Künstler dieser Arbeit ist namentlich nicht bekannt, auch Nachforschungen in den USA haben hier bedauerlicherweise keinen Erfolg erzielt. Er oder sie wird aus dem Umkreis amerikanischer Adventisten stammen, vermutlich war es jemand mit einer künstlerischen Ausbildung, der oder die für viele Zeitschriften professionell illustrierte. Ist die Zeichnung auch nur wenige Zentimeter klein, so enthält sie doch alle Elemente, die für Adventisten zur „korrekten“ Darstellung eines Himmlischen Jerusalem wichtig bzw. unerlässlich waren: wir haben eine paradiesische Landschaft im Vordergrund, links den Lebensbaum mit seinen Früchten, in der Mitte den mäandernden Lebensfluss, rechts einen Erwachsenen mit einem Kind. Der Fluss, der auch an den Pfad zur Stadt erinnert, führt zum zentralen Eingangstor in die Stadt, die von einer schmucklosen Mauer umzogen ist. Hinter bzw. über ihr erheben sich antikisierte Gebäude, die von einer Gloriole umzogen sind, die an das Ziffernblatt einer Uhr angelehnt ist. Geschickt ist dieses Jerusalem von zwei Pappeln gerahmt. „My Fathers’s House“ („Das Haus meines Vaters“) ist also eine durchaus treffende Bezeichnung für das Neue Jerusalem, welche aber nur selten einmal aufgenommen wurde, weitaus seltener als etwa Civitas Dei, Stadt des Friedens, Golden City, etc.

Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem bei Adventisten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 20).

 

tags: Adventisten, USA, Paradies, Zeitschrift, Uhr, Vater
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