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Gerd Jähnke (1921-2005): Fensterbahn der ev. Kapernaumkirche in München (1967)

Das schmale, in den Formen geometrisch gehaltene Glasfenster „Himmlisches Jerusalem“ über dem Altar der evangelischen Kapernaumkirche am Lerchenauer See in München gestaltete der freischaffende Kunstmaler Gerd Jähnke (1921-2005) Das war im Jahr 1967, nachdem der Künstler schon zwei Mal, 1965 und 1966, ein Neues Jerusalem als Glasfenster angefertigt hatte, beide Male für ein Glasfenster einer evangelischen Kirche in Würzburg. Diese waren quadratisch, hier war für ein schmales, langes Fensterband eine neue Lösung zu finden.

In München zeigt Jähnkes Fenster Tore in Dreiergruppen. Aufgrund der schmalen Fensterbahn mussten die Gruppen übereinander gesetzt werden. Bei der untersten Gruppe kann man noch am deutlichsten erkennen, dass es sich um drei Tore handelt. Unter ihnen ist mit einem blauen Balken der Weg angeführt, der zu den Toren bzw. in die Stadt führt. Die Tore sind überwiegend blau, die Füllfäche dazwischen rot oder gelb. Ganz oben ufert das Kunstwerk in geometrische Strukturen aus, die als abstraktes Spiel mit den Formen laut Aussage des Künstlers nichts Konkretes darstellen wollen, sondern das Fenster nach oben hin ausgewogen abschließt. Zwischen die Ebenen mit den Toren ist ein farbloses Dreieck als Symbol der Trinität in der Mitte der Stadt eingefügt worden. Es ist auch von Weitem deutlich zu sehen und zieht die Blicke geschickt auf die Horizontale als Gegengewicht zu der Ausrichtung des Fensters nach oben und unten. Ein Jahr darauf, 1968, wiederholte er diese Lösung bei einer Fenster für die Versöhnungskirche in Neunburg vorm Wald (Oberpfalz), wo Jähnke ebenfalls in die Stadtmitte eines Himmlischen Jerusalem ein großes weißes Dreieck setzte.

Kapernaumkirche München (München 1968).
Ludwig Haffner: Kapernaumkirche München, München 1978.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26). 

 

tags: München, Bayern, Gerd Jähnke, Dreieck
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