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Johann Anwander (1715-1770): Himmelspforte in St. Maria Immaculata zu Echenbrunn (um 1740)

In Echenbrunn, einem Ortsteil von Gundelfingen im Landkreis Dillingen an der Donau, befindet sich die ehemalige Klosterkirche des Benediktinerordens und heutige römisch-katholische Pfarrkirche St. Maria Immaculata. Der Name der Kirche ist Programm. Hier wurden von dem Rokokomaler und Freskateur Johann Anwander (1715-1770) zahlreiche Mariensymbole an der Decke der Kirche zur Darstellung gebracht, darunter auch weniger übliche Symbole wie die Lilie unter Dornen, der Turm Davids, das Goldene Haus oder der Spiegel Mariens. Die Grisaillemalereien gehören zum Frühwerk des Meisters und waren einer seiner ersten Arbeiten, an denen er mitarbeitete. Andere seiner Werke sind bereits vernichtet oder können ihm nur zugeschrieben werden, hier in Echenbrunn ist seine Mitarbeit archivalisch nachgewiesen.

Der Stuckdekor im Rokoko aus der Zeit um 1740 zeigt in der hinteren, linksseitigen Stichkappe eine rötliche Kartusche mit der (falsch geschriebenen) lateinischen Inschrift „Ianna Coeli“, darüber eine Pforte, zu der einige Stufen führen. Die Pforte scheint offen zu stehen, man erkennt reichlichen barocken Schmuck, einen Segmentgiebel, ionische Säulen und an den Seiten zwei mächtig ausladende Voluten. Die Stufen verbreiten sich nach unten, wodurch eine Perspektive entsteht, die den Betrachter in die Pforte einlädt. Aufmerksamkeit erheischt auch das mächtige lateinische Spruchband, das sich im unteren Bereich wellenförmig von links nach rechts zieht.

Anton Merk: Johann Anwander (1715-1770), ein schwäbischer Maler des Rokoko, München 1982.
Willigis Eckermann: Die Augustinusrezeption in der barocken Freskomalerei von Johann Anwander (1715–1770) und Johann Baptist Enderle (1724–1798), in: Studia Augustiniana historica, 2001, S. 145-170.
Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden, in: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005.

 

tags: Fresko, Schwaben, Bayern, St. Maria Immaculata, Porta Coeli, Grisaille, Rokoko
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