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Francesco Vanni (1563-1610): „Immacolata Concezione con Gesù e Dio Padre“ (1588)

Eine der frühen italienischen Maria-Immaculata-Darstellungen stammt von Francesco Vanni (1563-1610), einem Meister des Cinquecento aus Siena. Auf der Höhe seines Schaffens entwarf er 1588 das fein gearbeitete Ölgemälde „Immacolata Concezione con Gesù e Dio Padre“, also in Deutsch etwa: „Unbefleckte Empfängnis mit Jesus und Gott dem Vater“. Das Gemälde hat eine stattliche Größe von 2,93 x 1,63 Meter und befindet sich heute im römisch-katholischen Dom San Pietro von Montalcino in der Provinz Siena der Region Toskana. Sein hoher Wert beruht vor allem auf den qualitätvoll gezeichneten Porträts der zentralen Figuren.
Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm ist hier von zahlreichen ihrer Symbole umgeben, wie etwa dem Turm Davids, der Lilie, dem Brunnen und auch dem Spiegel unten rechts. Diese Motive sind auch auf anderen zeitgenössischen Gemälden zu finden, sie wurden vermutlich nicht oder nicht gänzlich vom Meister Vanni gemalt, sondern von seinen Schülern oder anderen Mitarbeitern der Werkstatt.
Links oben, mitten in einem Baum, ist eine goldene Himmelspforte zu entdecken. Das frühbarocke Tor steht offen, in ihm ist, kaum sichtbar vor Blättern, ein stehender Engel eingefügt. Dieser hält Wache und hat die Aufgabe, die Ankommenden zu begrüßen. Umzogen ist das Tor von einem Baum, der mit einem weiteren Baum auf der gegenüber liegenden Seite korrespondiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Werken der Lauretanischen Litanei kommt dieses Gemälde allein mit der Porta Coeli aus und verzichtet auf eine Darstellung der Civitas Dei.

Piero Torriti: Tutta Siena. Contrada per contrada, Florenz 2004.
John Marciari, Suzanne Boorsch: Francesco Vanni: art in late Renaissance Siena, New Haven 2013.
Claus Bernet: Gemälde, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 21).

 

Beitragsbild: Mongolo1984, Francesco Vanni, Immacolata Concezione, 1588, CC BY-SA 4.0

tags: Italien, Renaissance, Maria Immaculata, Porta Coeli, Toskana, Cinquecento
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