Die schweizerische Gemeinde Hospental im Kanton Uri wird seit Jahrhunderten von Kapuzinern betreut, die auch von 1985 bis 1988 die Renovierung der Kirche Mariä Himmelfahrt leiteten. Der Name der Kirche ist sicher ein Mitgrund gewesen, hier auch die Symbole Mariens nach der Lauretanischen Litanei zur Darstellung zu bringen. Eine kunsthistorisch eher untergeordnete Bedeutung kommt den lauretanischen Stuckemblemen in dieser von 1706 bis 1711 von Bartholomäus Schmidt (1693-1733) erbauten Kirche zu. Die insgesamt zwölf Flachreliefs an den Gurtbögen sind wie die übrigen, 1708 vollendeten Stuckaturen ein Werk des Luganeser Giovanni Battista Bettini und Girolamo Rossi (geb. 1680). Jeweils vier Embleme befinden sich, zusammen mit jeweils drei stuckierten Engelsköpfen, an den Laibungen der ersten beiden Gurtbögen, vier weitere zieren den Chorbogen. Hier ist rechts unten eine offene Himmelspforte im Renaissancestil angebracht, in weißer Rahmung auf gelbem Hintergrund. Die Quadersteine sind profiliert gut zu erkennen, auch der kunstvolle Segmentgiebel ist hervorzuheben.
Hans Jenny: Kunstführer durch die Schweiz, Wabern 1971 (6).
Iso Müller, Daniel Schönbächler: Die Ahnentafel des Barockbaumeisters Bartholomäus Schmid von Unsern, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 40, 1983, S. 181-190.
Dieter Bitterli: ‚Tota pulchra es amica mea’, in: Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des Historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Uri, Scheyz, Unterwalden ob und nid dem Wald und Zug, 146, 1993, S. 115-150.
Claus Bernet: Maria Immaculata: Das katholische Jerusalem, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 14).