1982 bekam die Kirche St. Norbert, die damalige Pfarrkirche der römisch-katholischen Norbert-Gemeinde in Düsseldorf-Garath, einen neuen, schwergewichtigen Altar. Das eindrucksvolle und imposante Kunstwerk ist ganz aus Stein gearbeitet. Er bildet mit dem ähnlich gestalteten Ambo und Tabernakel eine optische und liturgische Einheit. Anlass der Anschaffung war die zwanzigjährige Kirchweihe, die 1982 begangen wurde. Man wünschte einen Altar, der die Farbe und Formen der eindrucksvollen Architektur und Fassade im Inneren der Kirche aufnimmt und damit korrespondiert. Der Altar in Düsseldorf steht nicht allein, er gehört zu ähnlichen Arbeiten mit gleichem Motiv in Marmagen oder in New York.
Der steinerne Monolith stammt von der Bildhauerin Cäcilia Scheffer aus Düsseldorf. Es ist ein viereckiger Block aus Elbsandstein. Die Künstlerin hat an jeder Seite des Altares drei hohe Tore in den Stein gehauen, die wiederum von einem großen Tor mit einem Dreiecksgiebel zusammengefasst sind, das an ein Wohnhaus erinnert. Da der gesamte Block in seinem weißen Stein belassen wurde, sind unter bestimmten Lichtverhältnissen Details wie Profilierungen nur schwer zu erkennen. Die drei Tore sowie auch der umlaufende Fries des Altares sind an den vier Seiten gleich gestaltet.
Im Altar eingelassen sind die Reliquien des Jesuiten Jean de Brebeuf (1593-1649), der 1649 in Kanada von den Irokesen ermordet wurde, sowie Reliquien von der Italienerin Maria Goretti (geb. 1890), die am 6. Juli 1902 im Alter von elf Jahren von einem Nachbarjungen ermordet wurde, weil sie seine sexuelle Zudringlichkeit abwehrte. Die beiden Märtyrer sind symbolisch durch ihre Reliquien in das mittige Tor zum Himmlischen Jerusalem gestellt und nur an der Frontseite sichtbar. Von diesem runden Reliquar gehen konzentrische Kreise aus, bis in die angrenzenden Tore. Nicht der Tod, sondern Gott spricht das letzte Wort, ist die Aussage, die damit den Gläubigen vermittelt werden soll.
Norbert Nußbaum: Sankt Lambertus in Düsseldorf, Neuss 1984.
Claus Bernet: Gemacht für die Ewigkeit: Steinwerke des Himmlischen Jerusalem, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 8).