Hermann Baur (1894-1980): Basler Portalschmuck der Allerheiligenkirche (1955)

Die Allerheiligenkirche ist eine römisch-katholische Kirche in der schweizerischen Stadt Basel. Neben der katholischen Quartiergemeinde hält hier die slowakische und die philippinische Gemeinde ihre Gottesdienste. Der Bau befindet sich im Neubau-Quartier im Stadtteil Bachletten und ist dem Allerheiligenfest geweiht. 1947 wurde die Kirche vom Architekten Hermann Baur (1894-1980) errichtet, nachdem dieser einen ausgeschriebenen Wettbewerb für eine Pfarreikirche und ein Pfarrhaus gewonnen hatte. 1950 wurde der Grundstein für den Kirchenbau gelegt, er wurde weitgehend mit Beton als gestaltendem Element einschiffig ausgeführt.
Neben der zentralen Eingangstür zieht sich an beiden Seiten eine monumentale Portalwand entlang. Sie zeigt zwei Kalksteinreliefs mit jeweils sechs Toren des Himmlischen Jerusalem im unteren Bereich. Es sind lange, schmale Rechtecke ohne weitere Gestaltung, auf denen in hebräischen Buchstaben die Namen der zwölf Stämme Israels eingraviert sind. Über den horizontalen Toren sind in rundbogigen Formen die insgesamt zwölf Wächterengel der Stadt zu finden. Dieser Außenschmuck wurde 1955 nachträglich an den Bau angebracht.

Anton Henze: Neue kirchliche Kunst, Recklinghausen 1958.
Pfarrei Allerheiligen Basel (Hrsg.): Pfarrei Allerheiligen (Basel) 1951-1981, Basel 1981.
Hanns A. Brütsch, A. Hofmann, Carmen Humbel: Hermann Baur, 1894-1980. Architektur und Planung in Zeiten des Umbruchs. Eine Ausstellung im Architekturmuseum Basel vom 27. August bis 30. Oktober 1994, Basel 1994.
Michael Suter: Die Allerheiligenkirche, Basel, Basel 1995.
Carmen Humbel: Hermann Baur (1894-1980). Ein Architekt mit ethischer Gesinnung im Aufbruch zur Moderne, Diss. ETH Zürich 1997.
Humanisiert: Allerheiligenkirche, Basel, in: Heimatschutz, 97, 3, 2002, S. 14.

tags: Basel, Schweiz, Beton, Moderne, Portal
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