Der St. Elisabeth-Dom oder Kaschauer Dom befindet sich im Zentrum der Stadt Košice (Kaschau). Es ist die größte Kirche der Slowakei. Er wurde der Heiligen Elisabeth geweiht und ist Sitz des Erzbistums Košice. Seine Erbauung begann 1378 und ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen, obwohl die Kirche selbstverständlich seit Jahrhunderten genutzt wird. Das nördliche Portal mit einer Abendmahlsszene und einer Gegenüberstellung von Verdammnis und Erlösung stammt noch aus der frühen hochgotischen Bauphase um 1400, als solche Reliefs an Portalen in ganz Europa beliebt waren. Es wurde auch als „Goldenes Portal“ bezeichnet, denn über viele Jahrhunderte hinweg war es vergoldet, was der Szene im Sonnenlicht einen ganz anderen Glanz verleihen würde.
Gezeigt wird der Moment der Totenerweckung. Rechts unten kann man noch einen Halbverwesten mit Totenschädel erkennen. Die anderen Figuren haben bereits wieder ihre irdische Gestalt erhalten, darunter sind ein Papst und ein Bischof. Der Papst als erster in der Reihe wird von dem Heiligen Petrus mit beiden Händen begrüßt. Dieser steht in einer filigranen Himmelspforte aus Strebepfeilern und Krabbenwerk. Die linke Pforte ist mit Federn angefüllt, es sind die Flügel eines Engels. Die Reliefdarstellung wie auch der übrige Bau gelten als Meisterwerk der osteuropäischen Gotik.
Kristína Markusová: Dóm sv. Alžbety. Sprievodca po košických kostoloch, Košice 1998.
Imrich Vaŝko (Bearb.): Der Dom St. Elisabeth in Košice, Košice 2000.
Tim Juckes: Prague – Vienna – Košice. The church of St Elizabeth in Košice and vault design in the generation after Peter Parler, in: Zoë Opačić (Hrsg.): Prague and Bohemia. Medieval art, architecture and cultural exchange in central Europe, Leeds 2009, S. 117-132.
Juraj Zary: Severný portál Dómu sv. Alžbety v Košiciach, in: Pamiatky a Múzeá, 3, 2011, S. 32-39.
Beitragsbild: Ingo Mehling, Elisabeth Cathedral Kosice Portal Top Second Row, CC BY-SA 4.0