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Giebelrelief der Domkirche Ribe (1200-1250)

Der Dom zu Ripen (Syddanmark), dänisch „Ribe Domkirke“, ist eine bedeutende evangelisch-lutherische Bischofskirche in Dänemark. Zu den besten Steinmetzarbeiten und als schönster Außenschmuck des Doms gilt das Südportal des Querhauses, die sogenannte „Katzenkopftür“. Diese zeigt ein Granitrelief der Kreuzabnahme (ca. 1150-1175) sowie säulentragenden Löwen die für den Namen „Katzenkopftür“ verantwortlich sind. Der darüber gesetzte Dreiecksgiebel aus Wesersandstein wurde extra aus Deutschland importiert und ist aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Behauen wurde er vermutlich in Dänemark. Dabei wurden einzelne rechteckige Blöcke herausgearbeitet und erst in Ribe zu dem Giebel zusammengesetzt. Das Bildwerk ist noch ganz im Geist der Romanik gehalten, in Dänemark es das älteste Himmlische Jerusalem, welches sich in Stein erhalten hat. Zu sehen ist es zusammen mit einer lateinischen Inschrift, die die Stadt als CIVITAS HIERSALEM bezeichnet. Diese Inschrift ist in eine einfache Himmelspforte gesetzt, die oben von mehreren großen Engeln umgeben ist. Unter der Inschrift befindet sich die Darstellung der Stifter des Domes, König Erik Ejegod (um 1070-1103), Herzog Knud Lavard (1096-1131), sowie die Heiligen Ansgar (801-865) und Leofdag, der erste Bischof Ribes (erwähnt 948), alle versammelt im Himmlischen Jerusalem wie einst in Walhalla. Dort gibt es jedoch kein fröhliches Rittermahl, sondern ein ernstes Abendmahl, zu dem die Versammelten Platz genommen haben.

Jacob Helms: Ribe Domkirke. Undersøgt og beskreven, Kjøbenhavn 1870.
Elna Møller, Mogens Bencard: Ribe Domkirke: vor Frue i Ribe. Historie, bygning, inventar og gravminder beskrevet, (Esbjerg) (1971).
Claus Bernet: Gemacht für die Ewigkeit: Steinwerke des Himmlischen Jerusalem, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 8).

 

Beitragsbild: Malene Thyssen., Ribe domkirke kathoveddoeren, CC BY-SA 3.0

tags: Dänemark, Tympanon, Giebel, Weser, Sandstein, Himmelspforte, Romanik
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