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Wilhelm Buschulte (1923-2013): Glasfenster aus St. Marien in Witten (1963)

Die römisch-katholische Kirche St. Marien in Witten im südlichen Ruhrgebiet wurde mit neuen Buntglasfenstern ausgestattet. Eines der Fenster mit dem Titel „Das Himmlische Jerusalem und der Engel mit der Messlatte“ stammt von Wilhelm Buschulte (1923-2013). Die Arbeit ist so modern und zukunftsweisend, dass man glauben könnte, sie sei in den 1990er Jahren entstanden. Tatsächlich wurde das Fenster bereits im Jahr 1963 von Buschulte aus Antik- und Opalglas sowie Blei angefertigt. Es ist vermutlich die qualitativ und formal überzeugendste Darstellung des Himmlischen Jerusalem aus dem reichhaltigen Schaffen dieses Künstlers.

Oben ist in dem Rundbogenfenster ein Engel dargestellt, in hellem violettem Glas. Ganz unten befindet sich das Himmlische Jerusalem. Es ist ein goldgelber Block, der von einem Band hellgelber und dunkelgelber Glasscheiben umzogen ist. Jeweils drei der dunkleren Steine befinden sich auf einer der vier Seiten: Dies sind die Tore der Stadt. Von ihnen abgesetzt umzieht ein weiteres Quadrat die Stadt: Hier sind die Perlen aneinandergereiht, ebenfalls drei an einer Seite. Da nun der Hintergrund bereits weiß war, ergab sich die Notwendigkeit, für die Perlen eine andere Farbe zu wählen. Buschulte wählte für diese Kreise ein Türkis, das hervorragend zu den übrigen Pastelltönen passt. Zwischen der Stadt und dem Engel ist ein länglicher ockerfarbener Stab eingelegt – nach Mitteilung des Künstlers handelt es sich hierbei um die Messlatte, mit welcher der Engel die Maße der Stadt nimmt.

Das schmale Fenster in der Größe 360 x 100 Zentimeter fand seinen Platz in der Chormitte der Kirche. Das Fenster ist heute ihr künstlerischer Höhepunkt, was auch in der Literatur und der Festschrift zum 150-jährigen Bestehen der Kirche zum Ausdruck kam. Es ist damals zeitgleich mit einem Lichtband in Berlar entstanden.

Heinrich Schoppmeyer: Geschichte der Pfarrgemeinde St. Marien zu Witten. Festschrift aus Anlaß des einhundertfünfzigjährigen Bestehens der Katholischen Pfarrgemeinde St. Marien zu Witten, Witten 1996.
Holger Krätzig: Die neoromanische Marienkirche in Witten aus kunsthistorischer Sicht, in: Sonderband zum 150-jährigen Bestehen der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien, in: Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark zu Witten, 95/96, Witten 1996, S. 149-193.
Holger Krätzig: St. Marien zu Witten, Münster 1996.

 

tags: Wilhelm Buschulte, Ruhrgebiet, Maßstab
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