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Gérard Milon: Buntglasfenster aus Languidic in der Bretagne (1983)

Das Monumentalfenster „Jérusalem céleste“ („Himmlisches Jerusalem“) erstreckt sich über eine Größe von 35 Quadratmetern und füllt vier gotische Fensterbahnen. Es wurde am 24. Januar 1983 im nördlichen Querschiff der römisch-katholischen Kirche St. Peter in Languidic in der Bretagne eingebaut und mit einem Gottesdienst feierlich eingeweiht. In der ansonsten eher kargen Kirche ist es seitdem ein künstlerischer Höhepunkt; es passt hervorragend zu dem älteren neogotischen Maßwerk und dem Achtpass im Scheitel. Ein goldenes Jerusalem schwebt auf farbigen Wolkenstreifen, die gleichzeitig die Edelsteine als Fundament der Stadt symbolisieren und auch den Regenbogen anklingen lassen. Die eigentliche Stadt besteht aus schmalen, hohen Türmen. Diese ergeben aneinandergereiht einen Block, ähnlich wie auf einem französischem Psalter aus dem 14. Jahrhundert. Der Block franst nach oben aus, wo zahlreiche Spitzen die Türme der Stadt markieren. Dieser Teil des Fensters ist in einem Goldton gehalten. Umgeben ist es an der linken und rechten Seite von hellen Steinen in Blau. Dort zieht sich ein schmales Farbband in Wellenlinien um die Stadt: dieses schmückende Element verstärkt die Schwingungen des Edelsteinbandes unten und eines weiteren Bandes, das sich durch den Achtpass ganz oben zieht. Die Bänder brechen vor allem die starre vertikale Struktur der Stadt auf. Im unteren Bereich hat der Künstler mit violetten Tönen das Meer angedeutet, die Fenster imitieren dort eine lebendige Wellenstruktur.
Das Fenster ist eine Arbeit des Franzosen Gérard Milon, der in Eus bei Perpignan seine Werkstatt und sein Atelier hat. Milon führt nur wenige Arbeiten in Glas aus; er hat auch hier lange meditiert und nach geeigneten Lösungen gesucht.

Xavier Dubois: Languidic au fil des siècles, Languidic 2008.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 6).

 

tags: Bretagne, Frankreich, Gérard Milon
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