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Wiener Firma Jos. Zahn: Christuskirche in Karlsruhe (1981)

Der einstige zentrale Bronzeleuchter der evangelischen Christuskirche in Karlsruhe wurde ein Opfer der Bombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg. Der heutige, neue Jerusalemsleuchter ist das Ergebnis langer und sorgfältiger Überlegungen und Versuche. Seine Gestalt knüpft an die historisierenden Formen der Kirche an und berücksichtigt auch die Proportion seines Vorgängers, ist aber keine Rekonstruktion. Er besteht aus einem aus sich selbst leuchtenden, doppelwandigen unteren Ring in Vierpassform, besetzt mit vier großen und dazwischen je zwei kleinen Türmen, die Mauern und Tore des Himmlischen Jerusalem symbolisieren sollen. Sie bestehen aus opakem Glas und haben bei Beleuchtung einen warmen gelblich-grünen Ton. Die acht kleinen Tore sind Rechtecke und oben flach, die vier großen Tore, ausgerichtet nach jeweils einer Himmelsrichtung, sind ein Hexagon und haben ein Zeltdach.

Darüber ist ein zweiter, kleinerer Reif gesetzt, der allerdings nicht als Beleuchtungskörper fungiert. In der Literatur wurde darauf verwiesen, dass dieser Reif für die alte Schöpfung und das historische Jerusalem stehen könnte, was durch den hellen, größeren Reif überwunden ist. So hängt auch der untere Reif an dem oberen, der über vier Ketten mit der Decke verbunden ist. Für die Wandung beider Ringe bot sich das in der Kirche bereits mehrfach verwendete Meeresalgen-Motiv an. Der ungewöhnliche Leuchter ist nicht die Arbeit eines Meisters, sondern eines Kollektivs. Die Wiener Firma Jos. Zahn und Co. hatte 1981 die Ideen einer Arbeitsgruppe, der die Kirchenältesten D. Rentsch, A. K. Lutz und H. Voigtländer sowie Architekt J. Warje angehörten, verwirklicht.

 Pfarrämter der Christuskirche (Hrsg.): Christuskirche Karlsruhe: 1900-1988, Karlsruhe 1988.
100 Jahre Christuskirche Karlsruhe: 1900-2000, Karlsruhe 2000.
Wolfgang Vögele: Evangelische Christuskirche Karlsruhe, Regensburg 2010.

 

tags: Jerusalemsleuchter, Bronze, Karlsruhe, Baden
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