Bei der Wandgestaltung der Gedenkhalle vor der ehemaligen Dominikanerkirche an einer der Ecken des Albertinums in Nijmegen (dem „Monumentum mortuorum“) handelt es sich um ein grobes Mosaik in Gestalt eines Keramikreliefs. Dieses wurde in eine Wandnische eingesetzt und ist am Rand mit einem dreifachen Fries aus Backstein umzogen. Hier wird an die Opfer und Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs gedacht, namentlich angeführt sind u.a. Pius Smit, Josephus M. v. Weerelt, Antonius ter Maat, Reginaldus Jansen, Sephanus Deenen, Chrysostomus Biezeno, Petrus van den Elsen, Fredericus Bak, Pater Bonaventura Jansen und Pater Angelus Roghmans, mit dem die Liste 1961 abbricht. Damals wurde die Tradition der Namensnennung aufgegeben, die Zahl der Berufenen ging zurück, das Kloster wurde schließlich geschlossen und die Schule in weltliche Trägerschaft übergeben.
Die zurückhaltend kolorierten Steine des Reliefs wurden beige glasiert, um eine Harmonie mit den bereits vorhandenen Mauern und den Bodenplatten herzustellen. Zu sehen ist im Zentrum Christus mit den Stigmata, die in der Kunst der Dominikaner öfters thematisiert werden. Die Tore der Stadt umkreisen die Christusfigur wie eine Gloriole, sie sind alle zwölf mit jeweils einem Engel besetzt.
Nach unten fließt der Lebensfluss aus den Füßen Christi in starken Wellen nach unten bis zum Boden, wo er sich nach links und rechts zerteilt. Von den Schultern der Christusfigur hängt sein Gewand nach unten. Hinter und neben dem Gewand kann man zahlreiche Wohnbauten der himmlischen Stadt ausfindig machen. Sie scheinen teilweise durch das Gewand hindurch, womit auch das Motiv der Schutzmantelmadonna mit anklingt.
Das beeindruckende Mosaik aus dem Jahr 1949 stammt von dem Bildhauer Walter Jacques (Jac) Maris (1900-1996), der ansonsten in den Niederlanden für seine Kriegsdenkmäler bekannt ist, aber auch religiöse Arbeiten für die römisch-katholische Kirche gestaltete. Diese seiner Arbeiten ist quasi ein doppeltes Denkmal: Ein Kriegsdenkmal und gleichzeitig eingetragenes Reichsdenkmal der Stadt Nijmegen (Provinz Gelderland), die im September 1944 und im Februar 1945 schwer zerstört worden war.
Jac Maris. Een leven in beelden, Molenhoek 1994.
Leo Ewals: Die Monumentum mortuorum Jac Maris im Albertinum, in: Numaga, 24, 1, 2010, S. 8-11.
Claus Bernet: Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 47).