Die Darmstädter Pfarrkirche Zum Heiligen Kreuz, eine ehemalige Deutschordenskirche, wurde im Dezember 1965 geweiht. Chor und Schiff des römisch-katholischen Gotteshauses bilden einen Einheitsraum mit einer durchgehenden, mehrflächigen Holzdecke. Das Altarbild ist der künstlerische Mittel- und Höhepunkt der Kirche. Auf dem zentralen Mosaik ist ein triumphierender, verklärter Christus vor der himmlischen Stadt Jerusalem dargestellt. Diese besteht aus kupfer- und goldfarbenen Glassteinchen in goldenen, braunen und roten Farbtönen. Weiße Linien strukturieren den Stadtraum, in dem mehrere Tore angedeutet sind, aber auch anderes, wie etwa das Buch des Lebens.
Die dominierende Christusgestalt ist überwiegend in weißen Steinchen gesetzt. Es ist der auferstandene Christus, der segnend seine Hände erhebt. Die nach außen in separate Mosaikflächen gelegten Figuren der klugen und törichten Jungfrauen – Symbole für Erwartung und Ablehnung – betonen zusätzlich die Mittelpunktstellung des Altars. Somit handelt es sich im Altarbereich genaugenommen um drei Mosaike, die der Kunstmaler Joseph de Ponte 1965 geschaffen hat. Geholfen wurde ihm von zahlreichen Gemeindemitgliedern, die kostenfrei in ihrer Freizeit die Glassteine nach Anweisung des Künstlers legten.
Josef de Ponte (1922-2006), ein Donauschwabe, hatte sich im Jahr der Entstehung des Darmstädter Mosaiks mit seiner Familie im württembergischen Schwaigern niedergelassen, wo er bis zu seinem Tode sein Atelier führte. Die christliche Thematik bildet einen Schwerpunkt in de Pontes Kunstschaffen, der vornehmlich bei seinen baukünstlerischen Arbeiten hervortritt.
Festschrift zur Weihe der Heilig-Kreuz-Kirche in Darmstadt Heimstättensiedlung am 18. Dezember 1965, Darmstadt 1965.
Wilhelm Kronfuss: Joseph de Ponte, München, um 1980.
Pfarrgemeinderat Heilig Kreuz Darmstadt (Hrsg.): Festschrift zur 25-Jahr-Feier der Weihe der Pfarrkirche Heilig Kreuz Darmstadt. 18. Dezember 1990, Darmstadt 1990.
Ingomar Senz: Zwischen Himmel und Erde. Der Grafiker, Glas- und Freskenmaler Josef de Ponte, in: Südostdeutsche Vierteljahresblätter, 42, 4, 1993, S. 317-322.
Johannes Weissbarth: Josef de Ponte, Schwaigern 2002.