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Edward Burne Jones (1833-1898): St Paul in Rom (1885)

Das Mosaik wurde im Jahr 1885 von dem Engländer Edward Burne-Jones (1833-1898) vollendet. Man findet es in Rom, in der Kirche St Paul. Diese Kirche „St Paul’s within the Walls“ ist der römische Sitz der American Episcopal Church of Rome, errichtet im Jahr 1873 als erste nicht-römisch-katholische Kirche in der Innenstadt. Sie ist heute u.a. der Sitz des Joel Nafuma Refugee Centers. Der erste Rektor von St Paul’s war Robert Jenkins Nevin (1839-1906), ein Kunstkenner und Kunstammler mit besten Kontakten nach London. Ihm ist es zu verdanken, dass bedeutende internationale Künstler an der Ausgestaltung des Baus mitwirkten, wie Burne-Jones, der sich schon 1862 mit einer Glasarbeit in Lyndhurst für das Thema qualifiziert hatte.
Es ist auch das erste Mal, dass seit der Spätantike in Rom wieder eine Kirche mit einem umfangreichen Mosaik ausgestattet wurde, das die Jerusalemsthematik aufgreift. Man sieht auf dem Apsismosaik einen jugendlichen, androgynen Christus auf einem Regenbogen (dem Versöhnungs- aber auch Gerichtssymbol), umgeben von den vier Seraphim. Unter seinem Fuß entspringen die vier Paradiesflüsse. Hinter Christus erhebt sich die goldene Mauer des Himmlischen Jerusalem. Sie zieht sich steil nach oben. Nach einem zweiten Mauerkranz und einer Zinnenbekrönung ist nur noch wenig vom blauen Himmel zu sehen, von der eigentlichen Stadt im Inneren eigentlich gar nichts. Schmale, ebenfalls sehr hohe Tore, werden von Wächterengeln fast verdeckt. Nur eines der Tore steht an der linken Seite gänzlich frei: Es ist das Tor, welches Luzifer, der gefallene Engel, verlassen hat.

Robert Jenkins Nevin: St. Pauls within the Walls, New York 1878.
Giulio Figurelli: St. Paul’s within the Walls, in: Burne-Jones. Dal preraffaellismo al simbolismo. A cura di Maria Teresa Benedetti e Gianna Piantoni, Milano 1986, S. 192-196.
Judith Rice Millon: St. Paul’s within-the-walls in Rome. A building history and guide, 1870-2000, Roma 2001.
Claus Bernet, Italo Faldi: Das Himmlische Jerusalem in Rom, Norderstedt 2012 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 2).

 

tags: Apsis, Rom, Italien, Edward Burne-Jones, Historismus
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