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Leuchter in Saint-Remi, Reims (um 1888)

Selbstredend gab es auch Jerusalemsleuchter außerhalb des deutschen Sprachraums. Frankreich vor allem hatte und hat schöne Exemplare vorzuweisen. Ein Meisterwerk befand sich in Reims, das aus dem 12. Jahrhundert stammte und Ähnlichkeiten mit dem Aachener Barbarossaleuchter aufwies, der zwischen 1165 und 1170 angefertigt wurde. Sein französisches Gegenstück war mit großer Wahrscheinlichkeit in der gleichen Werkstätte angefertigt worden. Die zwölf Torhäuschen waren nicht der alleinige Lichtspender, was auch für das breite und hohe Kirchenschiff völlig unzureichend gewesen wäre, sondern auf dem Reif wurden oben unzählige Kerzen angebracht, die bei besonderen Gottesdiensten oder Festen zum Einsatz kamen.
Auf dem Messingband laufen am oberen und unteren Rand Reihen mit weißen, roten und grünen Glassteinen, die die Edelsteine der Stadt symbolisieren. Da der alte sog. Frédéronne-Kandelaber zerstört wurde, fertigte man um 1888 eine neoromanische Kopie in Bronze an. Obwohl es nicht allzu lange her ist, kann man heute den Künstler oder die Werkstatt nicht mehr herausfinden. Er befindet sich in der Vierung der Abteikirche Saint-Remi von Reims (Champagne). Von den kunstvollen Details kann der heutige Betrachter der Entfernung wegen kaum etwas erkennen, zumal es in der Abtei meist ziemlich düster ist. 

Louis Demaison: La restauration de l’église Saint-Remi de Reims, in: Bulletin monumental, 96, 1937, S. 91-100.
Gustave Crouvezier, Louis Paul Bocquet: Saint-Remi de Reims, Saint-Brice-Courcelles 1963.
Anne Prache: Reims. Die Kathedrale Notre-Dame und die Basilika Saint-Remi, Würzburg 1985.

 

Beitragsbild: Tango7174, Reims SRemi5 tango7174, CC BY-SA 4.0

tags: Neorenaissance, Radleuchter, Jerusalemsleuchter, Frankreich, Reims, Bronze
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