
Das zentrale Bild im Kirchenraum der römisch-katholischen Filialkirche St. Christophorus in Neukeferloh (Oberbayern) malte Ernst Strom (1929-2019) aus Vaterstetten. Das kreisrunde Bild wurde am Pfingstsonntag 1988 der Gemeinde übergeben. Christus als das Lamm ist in Anlehnung an die Geheime Offenbarung des Johannes (Apok. 5, 6-7) das Thema für das Altargemälde. Damit sollte auch die Verbindung zum Patronat der Pfarrei „Zum kostbaren Blut Christi“ ausgedrückt werden.
Im Kontrast zur strengen Geometrie des Kirchenraumes ist das Altarbild rund. Die aus der Apokalypse gewählten Texte sind in eine schlichte und verständliche Bildsprache übersetzt. Klarheit der Zeichnung, flächenhafte Stilisierung und ein maßvolles Ordnungsgefüge verbinden die verschiedenartigen Kompositionen zu einer künstlerischen Einheit. Die große Bildwirkung über der Fülle der Einzelheiten des visionären Geschehens bleibt gewahrt. Die Farben weiß, gelb, rot, blau, violett, grün und braun haben Symbolcharakter und treten in unmittelbare Beziehung zu den einzelnen Darstellungen.
Im unteren Teil des Thrones ist das Himmlische Jerusalem durch ein mit Edelsteinen besetztes Stadttor zu sehen, aus dem ein „Strom von Lebenswasser, klar wie Kristall“ hervorquillt (Apok. 22, 1). Es ist das Wasser, das alles belebt und befruchtet. Die fließende Bewegung lässt das Lebenswasser aus dem Bild heraustreten – es ergießt sich gleichsam über das in der Kirche versammelte Volk Gottes (Apok. 22, 17). In der Toröffnung oben links ist „der Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt“ sichtbar. „Jeden Monat spendet er seine Frucht, und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker“ (Apok. 22, 2 und Ez. 47, 7).
Festschrift zur Weihe von Kirche und Zentrum Sankt Christophorus Neukeferloh, Neukeferloh (1987).