Erich J. Thomas: Christuskirche Altenkirchen (1977)

1977 wurde unter Pfarrer Wilfried Storch die evangelische Christuskirche in Altenkirchen (Westerwald) unter Leitung des Architekten Erich J. Thomas umfangreich und grundlegend renoviert. Hervorstechendes Merkmal der Umgestaltung ist ein Kreuzbildwerk im großen Turmbogen hinter dem Altar. Das komplexe Bildwerk von Thomas enthält eine Fülle biblischer Aussagen. Beim Betreten des Kirchenraumes wird das dominierende Kreuz auf der Weltkugel sichtbar als das Versöhnungszeichen des Neuen Bundes, darunter eine siebenarmige Menora, das Zeichen des Alten Bundes. Über der halbkreisförmigen Leuchterform tritt der Bogen aus den Wolken hervor; das Zeichen des Friedens nach der Sintflut. Leuchter und Bogen schließen sich zum Rund der Kugel. Im unteren Bogenbereich ist die Arche als Zeichen der Geborgenheit eingefügt. Im oberen Bogenbereich wird das Bemühen des Menschen dargestellt, der sich „seine Welt bauen will“.
Der unstete und flüchtige Kain umbaut sich mit der ersten Stadt, und die aus der Arche Kommenden errichten einen Turm, der bis zum Himmel ragen sollte. Die Erhöhung und Krönung des Bildwerkes wird durch die goldene Stadt, das Himmlische Jerusalem, dargestellt. Die Tore der Stadt erscheinen zwischen den zwei oberen Winkeln des Kreuzes. Die gegossenen Metallplättchen der rundbogigen Tore wurden, wie auch andere Partien dieses Kunstwerkes, in Mosaiktechnik gesetzt. Die Bronzeteile wurden dann in einer Gießerei im Oberen Westerwald gegossen und in Altenkirchen zusammengesetzt.

Heinz Krämer: Die Kirchengemeinde Altenkirchen, in: Evangelische Kirche an der Sieg und auf dem Westerwald, Altenkirchen 1990, S. 169-170.
Liesel Held (Bearb.): Evangelische Kirchengemeinde Altenkirchen: erinnern – danken – feiern. 50 Jahre Christuskirche und Kirchenchor, 1953-2003, Altenkirchen 2003.

tags: Menora, Bronze, Plastik
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