Josef Krautwald (1914-2003): Bronzerelief in Lastrup (1984)

Lastrup ist eine ländlich geprägte Gemeinde im Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen. Dort ist die römisch-katholische Kirche St. Petrus das älteste Gotteshaus vor Ort. Unter dem Priester Josef Bunte wurden zentrale Liturgica in der Kirche vom Bildhauer Josef Krautwald (1914-2003) aus Rheine gestaltet. Darunter waren ein Kreuz, ein Ambo, der Altar, ein Tabernakel, eine Madonna, der Deckel des Taufbrunnens und das bronzene Relief am alten Haupteingang. Dies wurde angebracht, als 1984 nach Fertigstellung eines Anbaus das Hauptportal der alten Kirche zugemauert und mit diesem Bronzerelief versehen wurde. Die einzelnen Bilder dieser Tür geben unten das apostolische Glaubensbekenntnis wieder (daher die Worte „Ich Glaube“ links), oben darüber das Neue Jerusalem. Es zieht sich als oberer Türabschluss mittels sechs Bögen von links nach rechts. Zwischen ihnen sind zahlreiche Blöcke als Bauten (Wohnungen) der heiligen Stadt gesetzt. Sie ziehen sich aber nicht an allen Toren entlang, so dass deutlich wird, dass die Tore dieses Jerusalems offen stehen. Josef Krautwald hat sich nicht allein in Lastrup mit dem Neuen Jerusalem auseinandergesetzt. Gut zehn Jahre vor Lastrup gestaltete der Künstler 1973 für St. Josef in Gelsenkirchen-Scholven ein Ewiges Licht und einen Tabernakel – bei beiden Bronzearbeiten wird das Neue Jerusalem gezeigt. Nach Lastrup griff Krautwald um 1995 das Thema nochmals auf. Damals gestaltete er eine Plastik für St. Marien in Oer-Erkenschwick im Ruhrgebiet. 

Reinhard Braun: Joseph Krautwald – Kunst im Geiste christlicher Ethik, Ibbenbüren 2016.
Winfried Ashoff: Der Bildhauer Joseph Krautwald. Ein Leben für die Darstellung von Kraft und Schönheit des christlichen Glaubens, in: Michael Hirschfeld, Markus Trautmann (Hrsg.): Gelebter Glaube, Hoffen auf Heimat. Katholische Vertriebene im Bistum Münster, Münster 1999, S. 239-262.

tags: Josef Krautwald, Bronzetafel, Tore, Moderne, Niedersachsen
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