LETZTER BEITRAG

Weltgericht nach russischer Schule (17. Jh.)

Diese Ikone kennen wir nur von Kunstauktionen, angeblich soll sie im 17. Jahrhundert entstanden sein, weist aber Merkmale auf, die sich schon im 16. Jahrhundert finden lassen. Es handelt sich, nach Auskunft des Auktionators, bei

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Hermann Gottfried (1929-2015): Evangelische Kirche St. Bartholomäus in Wahlscheid (1963)

Die Arbeiten von Hermann Gottfried (1929-2015) zum Himmlischen Jerusalem standen unter keinem guten Stern: Die Chorwand von St. Johannes in Gladbeck mit einer malerischen Interpretation Gottfrieds (1977) wurde abgerissen, das Deckengemälde in Herkenrath (1977) ist nicht im ursprünglichen Zustand überliefert, die Fenster in St. Ewaldi in Duisburg-Laar (1962) beschädigt und

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Henk Schilling (1928-2005): Mosaik im Gemeindehaus von Oberhausen-Alstaden (um 1955)

Henk Schilling (vollständig Johannes Hendrik Schilling, 1928-2005, geboren in Voorburg, Niederlanden) ist vor allem als Glasmaler hervorgetreten, überwiegend im Ruhrgebiet, etwa in Essen, Oberhausen, Düsseldorf. Dann kennt man ihn in Fachkreisen noch als Gestalter kirchlicher Siegel, die im Urkundenwesen ihre Bedeutung hatten, heute aber durch digitale Signaturen ersetzt sind. So

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Otto Lauterbach (1909-1985): St. Peter und Paul in Straelen (1952)

Otto Lauterbach (1909-1985) war ein Glasmaler, der vor allem nach 1945 im Rahmen des Wiederaufbaus bei Kirchenfenstern nachgewiesen ist, fast ausschließlich in Nordrhein-Westfalen, schwerpunktmäßig im Ruhrgebiet. Seine Stärke waren freie Kompositionen und geometrische Muster, er war ein Vertreter der abstrakten Malerei, die er bei seinem Studium an der Kunstgewerbeschule Krefeld

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Bottenbroicher Weltgericht (1533)

Weltgerichte auf Glasfenstern muss es im Mittelalter und der Frühen Neuzeit massenweise gegeben haben. Schriftliche Quellen bezeugen dies, und die Beliebtheit dieses Motivs lässt sich noch auf Miniaturen und auf Wandmalereien ablesen. Im Gegensatz dazu haben sich die brüchigen Werke auf Glas nur selten über Jahrhunderte erhalten. Gerade in Deutschland

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Erentrud Trost (1923-2004): Klosterkapelle Arenberg (1992)

Arenberg bei Koblenz mit seiner „historischen Landschaftsbilderbibel“ war schon seit langem mit dem Neuen Jerusalem verbunden. Ihr Gründer, Pfarrer Johann Baptist Kraus, ist auch der Gründer des Klosters, für das er eigens Nonnen aus der Schweiz an den Rhein einlud. Im Laufe er Zeit entstand eine immer größer werdende Klosteranlage,

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Rudolf Schillings (1925-2003): Himmelspforte aus St. Maria in Picard (1959)

Die Saarregion war nach dem Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und wurde erst einmal von einem Hochkommissar Frankreichs verwaltet. Mit dem Bau der Marienkirche in Picard, einem kleine Stadtteil von Saarlouis, wollte man einen Neuanfang wagen. Der Bau von 1949 wirkt von der Straßenseite wie eine kleine Kapelle, besitzt aber einen

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Erhardt Klonk (1898-1984): Rundfenster in der Nikolaikirche Caldern (1973)

Die Nikolaikirche im nordhessischen Caldern war ursprünglich Teil eines Zisterzienserklosters, dessen Anlage noch im Kern erkennbar ist. Von hier aus wurde das Lahntal urbar gemacht und Kulturarbeit geleistet, bis das Kloster verfiel und im Zuge der Reformation aufgelöst wurde. Die Kirche wurde dann zur heutigen evangelischen Ortsgemeinde von Caldern. Das

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Albert Feld (1916-2010): Himmelspfote aus St. Michael in Körprich (um 1948)

Von Albert Feld sind Fensterarbeiten nur in zwei römisch-katholischen Kirchen bekannt. In beiden Fällen entstanden sie Ende der 1940er Jahre im Rahmen des Wiederaufbaus, und in beiden Fällen befinden sie sich im Landkreis Saarlouis, erstmals in Nalbach-Körprich, dann in Dillingen (Saarland). Beide Kirche liegen nur wenige Kilometer auseinander, vermutlich wird

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Ehemaliges Fenster aus der Liebfrauenkirche in Goch (1983)

Im niederrheinischen Goch stand einst die römisch-katholische Kirche Liebfrauen. Die Umstände ihrer Profanierung besiegelten auch das Ende ihrer Glasmalereien, die in Teilen nicht mehr auffindbar sind. Von ungeklärten Umständen spreche ich deswegen, weil weder Gemeindemitglieder noch ein Besuch vor Ort klären konnten, was aus den Glasbildern letztlich wurde. Über den

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Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Kapelle im Stift St. Irminen, Trier (2000)

Jakob Schwarzkopf (1926-2001) ist in Rheinland-Pfalz und im Saarland vor allem bei Glasfenstern mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem hervorgetreten. Seit den 1950er Jahren bis an die Jahrtausendschwelle lassen sich da interessante Entwicklungen ablesen, die zeigen, wie sich Schwarzkopf immer wieder neu erfand und zeitgenössische Tendenzen aufnahm, weiterentwickelte. Weniger bekannt ist,

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Joachim Klos (1931-2007): Fenster für St. Cosmas und Damian in Bienen (1985)

Joachim Klos (1931-2007) überzog viele seiner sakralen Glasarbeiten mit handschriftlichen Vermerken, Buchstaben, Zahlen, geometrischen Mustern, figürlichen Elementen und anderen Zusätzen, die sich nicht alle erklären oder entschlüsseln lassen oder lassen sollen. Ein Beispiel aus den 1970er Jahren wäre St. Laurentius in Plettenberg (Sauerland), ein Beispiel aus den 1980ern St. Cosmas

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Kay Birkefeld: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2015)

Kunstvoll gestaltete Einzelgrabsteine werden seltener, kollektive Grabsteine häufiger, in Umkehrung der gesellschaftlichen Entwicklung: Zwar schreitet der Individualismus und die Vereinsamung voran, aber dennoch möchte man nach dem Tod doch gemeinsam mit anderen in Erinnerung bleiben. Vor allem Urnengemeinschaftsgräber profitieren von dieser Entwicklung, und für diese Steine ist dann doch mitunter

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Rudolf Yelin (1902-1991): Pauluskirche in Sickenhausen (1978)

Mit über achtzig Jahren hat Rudolf Yelin (1902-1991) das Himmlische Jerusalem noch einmal neu erfunden. Zuvor hatte er dieses Bildmotiv schon oftmals in verschiedenen Kontexten dargestellt, aber noch nie als Lichtband. So stand er vor der Herausforderung, seine vertikalen Lösungen

Rudolf Yelin (1902-1991): Stuttgarter Johanneskirche (1969)

Farbbänder und die Kreuzform strukturieren dieses Fenster. Die Herausforderung, die Rudolf Yelin (1902-1991) bei historischen Bauten öfters vorfand, waren der gotische Maßwerkschmuck im oberen Bereich der Fenster. Für ein himmlisches Jerusalem war es natürlich passend, die Darstellung möglichst oben anzubringen.

Rudolf Yelin (1902-1991): evangelische Annakirche von Benningen (1968)

In der historischen evangelischen Dorfkirche von Benningen (bei Marbach am Neckar) wurde Rudolf Yelin (1902-1991) mit der Deckenmalerei beauftragt. Yelin kehrte damit als erfahrener Künstler an eine Kirche zurück, an der er vor über einem halben Jahrhundert bereits am Anfang

Rudolf Yelin (1902-1991): Jakobskirche in Pfalzgrafenweiler (1967)

Getreu dem Motto „jedes Jahr ein Himmlisches Jerusalem“ gestaltete Rudolf Yelin der Jüngere (1902-1991) die Chorfenster der Jakobskirche in Pfalzgrafenweiler. Die Ortschaft am Rande des Schwarzwalds ist evangelisch geprägt, die Jakobskirche datiert zurück in die Anfänge der Reformationszeit, der heutige

Rudolf Yelin (1902-1991): Petruskirche in Renningen (1966)

Die evangelische Petruskirche von Renningen in Württemberg (heute Einzugsbereich von Stuttgart) geht in ihren Grundmauern bis auf das 13./14. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Jahrhunderte hatte sie mehrfach ihr Aussehen verändert. Von der sich über Generationen im Inneren angesammelten Kunst

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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