Rudolf Yelin (1902-1991): Veitskirche in Mainhardt (1964)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Henri-Arnaud-Kirche in Schöneberg (1949)
LETZTER BEITRAG
Rudolf Yelin (1902-1991): Veitskirche in Mainhardt (1964)
Ende der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre gab es eine Tendenz im Sakralbau, das Himmlische Jerusalem durch vor- und zurückspringende Ziegelsteine im Altarbereich zur Darstellung zu bringen. Die Wirkung wurde gewöhnlich dadurch gesteigert, dass
Maria Fernandez Ortiz: Tabernakel aus St. Martin in Düsseldorf (2007)
Der Tabernakel von St. Martin in Düsseldorf-Unterbilk, auch Bilker Kirche genannt, fand seinen Standort vor einer sechs Meter langen Tabernakelwand aus grauen und roten Granitplatten, in deren Fugen sich Kreuze erkennen lassen. Der eigentliche Tabernakel ist eine vergoldete Stele von etwa zwei Meter Höhe, die direkt in die Wand eingearbeitet
Carl Axel Chader (1877-1947): Zeitleiste (1936)
Evje ist eine Ortschaft in der Kommune Evje og Hornnes in der südnorwegischen Provinz (Fylke) Agder, mit heute etwa 2500 Einwohnern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war diese Region in eine Krise geraten: Der Bergbau ging zurück, viele Einwohner wanderten nach Nordamerika aus. Dort wurde ein Teil der Norweger von
Jürgen Lenssen (geb. 1947): Radleuchter aus St. Michael in Euerfeld (2009)
Von 2007 bis 2009 wurden in der römisch-katholischen Kirche St. Michael in Euerfeld im unterfränkischen Kreis Kitzingen umfangreiche bauliche Veränderungen vorgenommen, durch den damaligen Bau- und Kunstreferenten der Diözese Würzburg, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen (geb. 1947). Dieser ist nicht nur katholischer Priester, ehemaliger Domkapitular des Bistums Würzburg und Autor zahlreicher
Andrzej Zaborowski: Himmlisches Jerusalem (1989)
Im römisch-katholisch ausgerichteten Verlag Pallottinum (Zabki in Masowien) war man an einer Coverillustration für ein Buch zu Jerusalem interessiert, die zu den historischen Farbabbildungen des Bandes passen sollte. Dazu gewann man den Grafiker Andrzej Zaborowski, der als Plakatkünstler und Buchillustrator in Polen arbeitete. Seine handgezeichnete Illustration lebt von dem Kontrast
Shmuel Katz (1926-2010): Russische gemalte Stadtvision „Himmlisches Jerusalem“ (1972)
„Himmlisches Jerusalem“ heißt diese 1972 von Shmuel Katz (1926-2010) geschaffene Zeichnung der Größe 67 x 38 Zentimeter. Im unteren und mittleren Teil ist eine steil aufsteigende Stadt teilweise von Wolken umfangen. Zunächst könnte man meinen, dass die Stadt auf einem Hügel steht, doch das ist nicht der Fall. Es handelt
Karl Mittermüller: Tabernakel aus St. Albert in Saarbrücken (1939)
St. Albert ist eine römisch-katholische Kirche in Saarbrücken, bekannt für ihre außergewöhnliche Architektur und Glasmalereien, die ebenfalls das Himmlische Jerusalem darstellen. Lange vor diesen Glasmalereien wurde allerdings der Tabernakel in den hinteren Altarbereich in die Wand fest eingebaut. Es handelt sich um eine gewaltige Halbkugel aus schwarzem Granit. Die Suggestivität
Albert Bocklage (1938-2023): St. Jakobi in Coesfeld (1987)
In dieser Kirche dominieren zwölf gewaltige Rundbogenfenster den Chorbereich. Jedes der Fenster steht für ein Tor des Himmlischen Jerusalem. Der Bildaufbau ist stets gleich: Oben steht in hebräischer Schrift der Name eines der zwölf Stämme Israels, unten in lateinischer Schrift der Name eines der zwölf Apostel. Rechts davon ist ein
Johannes Rothe (1628-1702): Merian-Kopie (1673)
Johannes Rothe (auch Jan Rothe oder de Rothe von Rode) wurde 1628 in Amsterdam als ein Sohn des Amsterdamer Kaufmanns Zacharias Rothe und seiner englischen Ehefrau Mary Bas geboren. Sein Vater schickte ihn zur Vorbereitung auf das Kaufmannsleben auf Auslandsreisen, wo er unter anderem in die radikalpietistischen Ideen von Ludwig
Apokalypsehandschrift aus Russland (19. Jh.)
Die erste Miniatur mit einem Bezug zum Himmlischen Jerusalem bringt fol. 34v. Links und rechts stehen isoliert noch Türflügel, doch eigentlich ist diese Pforte aufgesprengt, nämlich von dem zweiten Erscheinen Christi auf dem Thron, von wo aus er zu Gericht sitzt. Das Motiv der aufgesprengten Türflügel ist typisch für die
Erentrud Trost (1923-2004): Fenster der Hauskapelle des Cohaus-Vendt-Stifts in Münster (1984)
Das Cohaus-Vendt-Stift in Münster hat eine pflegerische Tradition, die an diesem Ort bis ins 16. Jahrhundert zurück geht. Nur unweit vom Stift entfernt befindet sich die Promenade, der Dom oder der Aasee. Der heutige Bau des Pflegeheims entstand in den 1960er Jahren. 1984 wurden in der Kapelle des Hauses, die
MS HS 201: Spiegelvision des des Guillaume de Digulleville (um 1460)
Eine bislang in der Forschung weniger beachtete illustrierte Ausgabe der Pilgerreise ist in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt beheimatet. Dort hat sie die Signatur HS 201. Im Gegensatz zu zahlreichen lateinischen und altfranzösischen Ausgaben haben wir hier eine Edition in rheinfränkisch vor uns. Sie wurde in Köln, Aachen oder Koblenz
Bernhard Dirksmeier (1927-2009): Ehemaliges Salvatorianer-Kolleg in Münster (1990)
Das Salvatorianer-Kolleg hatte in Münster am Clemens-Krankenhaus einen Sitz in einem modernen Gebäude aus dem Jahr 1990. Damals hat man im Erdgeschoss einen intimen Raum mit Fenstern ausgestaltet, von denen acht das Himmlische Jerusalem thematisieren. Der Architekt Bernhard Dirksmeier ( 1927-2009), seines Zeichens Diözesanbaumeister, hat mit dem Bau auch diese
Johann Baptist Lenz (1922-2007): Taufbeckenaufsatz der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Fraulautern (um 1980)
Seit bereits 1890 besitzt die römisch-katholische Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit zu Saarlouis-Fraulautern einen neugotischen Taufstein. Zu diesem gehörte auch ein metallener Taufdeckel, der vermutlich im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurde. Die gesamte neogotische Kirche wurde ebenso im Zweiten Weltkrieg zerstört und vereinfacht wiederaufgebaut. 1979/80 kam es unter Pastor Willi Rodermann zu weiteren
Deckenfresko aus Sankt Johannes in Selm-Cappenberg (um 1450)
Die Szene ist ein Ausschnitt aus dem Vierungsgewölbefresko der römisch-katholischen Stiftskirche Sankt Johannes Evangelist in Selm-Cappenberg im Münsterland. Es entstand wohl um die Mitte des 15. Jahrhunderts, als die im Ursprung romanische Kirche dem Prämonstratenserorden unterstand. Ähnliche Malereien wie hier finden sich später südlich vor Bremen, etwa in Sudwalde oder
Hans Peter Brahm (1958-1999): Kirche St. Suitbertus in Düsseldorf-Bilk (1990)
St. Suitbertus in Düsseldorf-Bilk besitzt erst seit 1990 wieder hochwertige Kirchenfenster. Es handelt sich um ein Werk von Hans Peter Brahm aus Wuppertal (1958-1999), der hier überwiegend abstrakt gearbeitet hat. Bei den insgesamt drei Monumentalfenstern in farbigem Antikglas, Blei und Schwarzlot zeigt der obere Bereich der zentralen Fensterbahn im Chor
Adolf Valentin Saile (1905-1994): Buntglasfenster der Ägidiuskirche in Brettach (1963)
Eine der weniger bekannten Arbeiten des Glasmalers und Glasherstellers Adolf Valentin Saile (1905-1994) findet man in der evangelischen Ägidiuskirche von Brettach in der Region Heilbronn-Franken. Anlass zu dem Motiv des Himmlischen Jerusalem gab möglicherweise eine Emporenmalerei aus der Barockzeit, die
Walter Stranders: Pilgrim’s-Progress-Spiel aus New York (1882)
Ende des 19. Jahrhunderts befand sich der Erfolgsroman „Pilgrim’s Progress“, bereits schon in die Jahrhunderte gekommen, auf einem neuen Popularitätsgipfel – allerdings nicht bei Frommen oder Literaten, sondern bei Spielern. Es gab zu dieser Zeit mehrere Brettspiele und auch Puzzle,
Adolf Valentin Saile (1905-1994): Gingen an der Fils (1964)
Gingen an der Fils ist eine Landgemeinde östlich von Stuttgart. Sein baulicher Mittelpunkt ist die spätgotische Johanniskirche, die überregional als Gesamtkunstwerk im Filstal bekannt ist. 1963/64 waren umfangreiche Renovierungen notwendig – nur erfahrene Kräfte sollten hier sorgfältig im Bestand arbeiten,
Siegfried Assmann (1925-2021): Fensterlösungen aus der St.-Johannis-Kirche in Hamburg-Steilshoop
Für die Hamburger Neubausiedlung Steilshoop wurde 1976/77 eine große, moderne Kirche errichtet, benannt nach dem Seher Johannes als St.-Johannis-Kirche. Bei der Baugestaltung war von Beginn an der Glaskünstler Glasmaler Siegfried Assmann (1925-2021) aus Ahrensburg beteiligt. Er entschied sich für eine
Renate Strasser (1924-2012): Fensterkreuz aus „Zum Heiligen Kreuz“ in Berlin-Wilmersdorf (1973)
Im Jahr 1973 wurde in einer Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) das Thema des Himmlischen Jerusalem in einem Glasfenster bildlich umgesetzt. Nachdem zuvor schon Werner Gabel und Werner Eckgold für die SELK tätig gewesen waren, bildete sich langsam eine figürliche Tradition
Paramentwerkstatt Stuttgart: Weißes Antependium für die Kirche von Fornsbach (um 1965)
1949 wurden gleichzeitig das Rathaus, die Dorfschule und die evangelische Kirche von Fornsbach im oberen Murrtal (östliches Baden-Württemberg) neu errichtet, zum Teil auf dem ehemaligem Standort und in den einstigen Proportionen. Der erste Wiederaufbau war einfach und zweckdienlich, Kunst spielte
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.