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1951, Mies van Oppenraaij, Venray, Niederlande, Provinz Limburg 1 © Claus Bernet

Vermutl. Mies van Oppenraaij (1910-1998): Ehemaliges Ursulinenkloster in Venray (1951)

Das Gemeentehuis von Venray ist das neue Rathaus der Stadt, das seinen Sitz in einem ehemaligen Kloster und Internat der Ursulinen genommen hat. Das Architektenbüro Common Affairs leitete von 2008 bis 2012 einen vielbeachteten Umbau: Die ehemalige Kapelle ist jetzt ein moderner Multifunktionssaal. Die originalen Buntglasfenster, die bereits seit Jahren in Kisten lagerten, konnten restauriert und wieder eingesetzt werden. Es handelt sich um Werke von Mies van Oppenraaij aus dem Jahr 1951. In dem Gebäude ist, etwas versteckt, auch ein Himmlisches Jerusalem zu entdecken.

Es entstand ebenfalls 1951, angeblich von der gleichen Künstlerin, ist aber in anderen Farben und in einer gänzlich anderen Handschrift gehalten. Von dem Ratssaal abgetrennt ist der nichtöffentliche Verwaltungstrakt. Früher waren im nordwestlichen Flügel die Nonnen untergebracht. Ihr Treppenhaus wurde im zweiten Stock mit einer dreiteiligen Buntglasmalerei ausgestattet, die die Nonnen zu karitativem Handeln anspornen sollten. Es wurde, laut Inschrift, durch eine Spende ehemaliger Schüler und Schülerinnen möglich. Ursprünglich befand es sich im Internatstrakt, und nachdem in den 1960er Jahren der Anbau mit dem Treppenhaus hinzukam, hat es dort seinen neuen Ort gefunden.
Der Bau in leuchtenden neonartigen Farben ist schon mehr als eine Pforte, eigentlich eine Agglomeration verschiedener mehrstöckiger Bauteile neben und über der eigentlichen Pforte. Nach vorne schiebt sich ein farbiges Fundament, welches dezent mit vier Stufen auf die Edelsteine verweist.

 

Zur Künstlerin:

Mies (eigentlich Maria Louise) van Oppenraaij wurde 1910 in Soerabaja (heute Indonesien) geboren, als Tochter von George Willem Adrien van Oppenraaij (1882-1915) und Isoline Theodore Jacomine Kramer (1879-1976). Als 1915 ihr Vater verstarb, ließ sich die Familie erst in Amsterdam nieder, zog 1922 nach Nimwegen. Mies van Oppenraaij besuchte von 1926 bis 1929 die Kunstakademie in Arnheim, wo sie unter anderem Unterricht bei Gijs Jacobs van den Hof, Henk Schilling und Hendrik Valk nahm. Schon während ihres Studiums fertigte sie Illustrationen für verschiedene Bücher und Zeitschriften an. Ihre erste Ausstellung von Ölbildern hatte sie 1934 bei einem Kunsthändler in Tilburg. Van Oppenraaij setzte 1935 ihre Ausbildung an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München fort, bis kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Zusätzlich belegte sie einen Kostümkurs in Amsterdam und Zeichenunterricht in Paris. Von München aus kehrte van Oppenraaij nach Amsterdam zurück. Während des Krieges war sie im Widerstand aktiv, unter anderem war sie Dank ihres künstlerischen Geschicks an der Fälschung von Personalausweisen beteiligt. Schließlich musste sie 1944 bei dem Maler Jan Heesters in Schijndel untertauchen.
Nach dem Krieg zog sie zurück nach Nimwegen. Sie erhielt Aufträge für Buntglasfenster für die St. Bonifatius-Kirche (Zaandam) und für das hier beschriebene Werk in Venray. Ihre Motive hatten häufig einen christlich-religiösen Bezug; die Künstlerin war auch aktives Mitglied der Allgemeinen Katholischen Künstlervereinigung. 1997 wurde van Oppenraaij zum Mitglied des Ordens von Oranien-Nassau ernannt, im selben Jahr erschien ihre Autobiografie. Die Künstlerin verstarb ein Jahr später im Alter von 87 Jahren in Beneden-Leeuwen und wurde in Nijmegen begraben.

Schaduw en coloriet. Autobiografie Mies van Oppenraaij, Nijmegen 1998.

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tags: Niederlande, Provinz Limburg, Pforte, Neonfarben, Stiftung, Kloster, Ursulinen
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