St. Peter und Paul ist eine im Jahr 1924 erbaute römisch-katholische Kirche in der Stadt Senftenberg (Brandenburg). Im Jahre 1977 erhielt der Kamenzer Künstler und Architekt Gottfried Zawadzki (1922-2016) den Auftrag zur Umgestaltung dieser Kirche, die bis März 1981 andauerte, unter Mitwirkung des Bildhauers Friedrich Schötschel (geb. 1926). 1980 wurden Zawadzkis neue Bleiglas- und Betonglas-Bildfenster in die Kirche eingebaut. Rechts vom Altar ist das Himmlische Jerusalem dargestellt, mit zwölf weißen Toren und zwei roten Bäumen, dem Lebensbaum und dem Baum der Erkenntnis. Vor der Stadt haben sich einige Menschen eingefunden. Gelbgoldene Bahnen führen sie durch die Tore in das Innere der Stadt, hin zum Lamm Gottes oben rechts. Die Fenster in St. Peter und Paul sind weit über die Lausitz hinaus bekannt, sie sind die zentrale künstlerische Arbeit von Gottfried Zawadzki und eines der wichtigsten Sakralkunstwerke der DDR.
Gottfried Zawadzki: Malerei, Grafik, Kirchenraum, Glasbild, (Dresden), Bautzen 1993.
Zum Künstler:
Gottfried Zawadzki wurde am 15. August 1922 in Kamenz (Landkreis Bautzen) geboren. Nach einer Lehre zum Dekorationsmaler wurde er 1941 zur Wehrmacht eingezogen, erlitt aber 1943 in Russland eine schwere Verwundung. Er konnte in die Heimat zurückkehren und noch im gleichen Jahr ein Studium der Raumgestaltung an der Kunstgewerbeschule Dresden beginnen, das kriegsbedingt erst 1953 abgeschlossen werden konnte. Parallel dazu machte er die Meisterprüfung als Maler und ließ sich als freischaffender Künstler in Dresden nieder. 1963 kehrte er in seine Geburtsstadt Kamenz zurück, wo er bis zu seinem Tod am 6. März 2016 sein Atelier führte. Gottfried Zawadzki spezialisierte sich auf Wandmalerei, Glasmalerei und Grafik. Circa 500 Werke für Kirchen und Kapellen im In- und Ausland entstanden, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde: 1987 erhielt er die Barlach-Medaille, 1993 den Oberlausitzer Kunstpreis und 2003 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.