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Alfred Wickenburg (1885-1978): St. Michaels-Kapelle in Schloss Seggau (1959)

Das Glasfenster mit dem Titel „Lamm Gottes und Himmlisches Jerusalem“ besteht aus zwei Teilen. Oben hat der Künstler ein weißes Lamm gesetzt, mit dem Kopf vor dem rotfarbenen Buch des Lebens. Darunter befindet sich die Stadt Gottes mit einigen ihrer traditionellen Bildsymbole: links befindet sich mit blauen Glasscheiben der Fluss des Lebens, daneben steht der Lebensbaum als Palme. Anschließend sind über einer Stadtmauer eine Ansammlung kleiner Bauten und rechts mehrere Perlen in Blautönen gesetzt. Trotz dieser relativen Vielschichtigkeit ist das Bild aus nur wenigen Glassteinen mosaikartig zusammengesetzt.
Es handelt sich um eine Arbeit des österreichischen Künstlers Alfred Wickenburg (1885-1978) aus dem Jahr 1959. Soweit bekannt, ist es das einzige Mal, dass der Künstler in seinem Schaffen das Himmlische Jerusalem dargestellt hat. Das Fenster hat insgesamt die Maße 237 × 199 Zentimeter und wurde aus Betonglas in Stahlrahmen gearbeitet. Eingebaut wurde es in die römisch-katholische St. Michaels-Kapelle in Schloss Seggau bei Leibnitz in der Steiermark.
Während in vielen anderen Fällen die Vorstudien uns Skizzen verloren gingen, hat sich bei dieser Arbeit ein Entwurf erhalten. Er kam mit anderen Teilen des Nachlasses der Künstlers in das Museum Belvedere in Wien (dort Signatur Ex 29847 bzw. Werkverzeichnis FE3).

Martin Glettler u.a.: Sakral:Kunst. Innovative Bildorte seit dem II. Vatikanischen Konzil in der Diözese Graz-Seckau, Regensburg 2015.
Stella Rollig u.a.: Alfred Wickenburg: Visionen in Farbe und Form. Meisterwerke im Fokus, Wien 2017.
Günther Jontes: 100 steirische Meisterwerke, Graz 2004.

 

Beitragsbild: Ingrid Penner

tags: Steiermark, Österreich, Nachkriegskunst, Palme, Betonglas
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