Die römisch-katholische Pfarrkirche Namen Jesu in München-Laim zeigt als Abschluss der Altarinsel an ihrer Südwand einen 2,80 Meter hohen, insgesamt 6,05 Meter breiten, dreiteiligen Wandteppich. Auf dem linken Seitenteil ist das Abendmahl, im Mittelteil das Himmlische Jerusalem und auf dem rechten Seitenteil die Himmelfahrt Christi dargestellt. Das 4,05 Meter breite Mittelteil, um welches es hier geht, ist vorwiegend in kräftigen Rot- und Goldtönen gehalten und zeigt im optischen Zentrum das in eine goldene Scheibe auf rotem Hintergrund gestickte weißgelbe Gotteslamm vor einer in dunklen Rottönen gehaltenen Fläche. Diese Fläche weist oben das Christusmonogramm IHS auf und enthält auf der linken Seite einige quadratische bzw. rechteckige, vorwiegend blau und silbern getönte Einstickungen, möglicherweise ein Verweis auf die Edelsteine der Stadt. Umzogen ist dieser dunkelrote Kreis an seinen Seiten mit zwölf Toren der Stadt, von denen wechselweise die Laibung oder die Füllung vergoldet sind. Das warme, harmonische Kunstwerk stammt von Ordensschwester der Dominikanerinnen Regina Holzhauser (1908-2001) aus Augsburg, über deren Schaffen und Leben bislang kaum etwas bekannt ist. Die Initiative zu diesem Kunstwerk ging einst von dem Architekten der Kirche aus, Hans Schedl, gemeinsam mit dem damaligen Pfarrer Johannes Rieplhuber. Das Kunstwerk konnte dann im Jahr 1983 von der Kirche für 11.500 DM erworben werden.
Katholisches Stadtpfarramt Namen Jesu (Hrsg.): Namen Jesu München 1934-1984, München 1984.
Maximilian Mühlbauer, Günter Krause: Stadtpfarrkirche Namen Jesu München-Laim, München 1985.
Georg Fischer: Die Apostelteppiche in der Pfarrkirche St. Pius, geschaffen von Sr. Regina Holzhauser, St. Ursula, Augsburg, um 1990.
Claus Bernet: Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 47).