Die protestantische Kirche in Älmhult in der schwedischen Provinz Blekinge wurde mit einem Fenster von Yngve Lundström (1885-1961) ausgestattet. Über dem Altar im Süden wurde im Triumphbogen das Oculi-Fenster „Det himmelska Jerusalem“ („Das Himmlische Jerusalem“) angebracht, im Jahre der Kirchenfertigstellung 1930. damit dürfte es für ganz Schweden die älteste Darstellung dieses Motivs in Glas sein. Unten fügt sich die Stadtmauer harmonisch in das Halbrund des Fensters ein. An den Seiten ist die Stadt offen. Links erkennt man Blätter des Lebensbaums, rechts die Sonne, Mond und Sterne. Verwendet wurden überwiegend grüne und braune Pastelltöne, aufgeführt auf Antikglas, Blei und Schwarzlot.
Linda Sandström: Om dekorationsmålaren Yngve Lundström med fältstudien Norsjö kyrkas kortak, Göteborg 2007.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 6).
Zum Künstler:
Yngve Lundström war der Sohn des Malermeisters Johan Lundström und Anna Catarina Andersdotter. Er lernte zunächst in der Schule des Handwerkervereins und von 1906 bis 1907 bei dem Maler Carl Wilhelmson (1866-1928) an Valands Malerschule in Göteborg sowie als Meisterschüler bei Filip Månsson (1864-193). Es folgten weitere Studien bei dem Illustrator und Grafiker Joakim Skovgaard (1856-1933) an der Staatlichen Kunstschule in Kopenhagen und letztlich zwei Jahre bei den Akademiemalern Lucien Simon und René Menrad in Paris.
Seit 1939 hatte Yngve Lundström seine eigenen Kunst- und Verkaufsausstellungen, so in Göteborg, Visby, Trollhättan, Jokkmokk und Stockholm. Seine Hauptarbeit waren jedoch Restaurierungen, Dekorationen und Glasmalereien in über 150 Kirchen und Kapellen in ganz Schweden, darunter in Staffans, Nyskogas, Töcksmarks, Brynäs, Tiveds, Sättersta, Oskarströms oder Almunge. Hinzu kamen profane Gemälde in Gouache, Öl und Aquarell für Schulen, Villen und öffentliche Gebäude wie für die Handelsbank in Karlstad. Erfolgreich war sein geometrisches Tapetenmuster, das Lundström für die Firma Duro entworfen hatte. Als Theaterdekorateur entwarf er unter anderem Kostüme und Bühnenbilder für Ödipus, das 1928 im Konzerthaustheater in Stockholm gegeben wurden. Zu seinem 75. Geburtstag veröffentlichte er die illustrierten Memoiren Penselstråk. Yngve Lundström ist heute unter anderem im Nationalmuseum Schwedens und im Nordischen Museum Stockholm vertreten. Er verstarb am 22. Mai 1961 und wurde in Stockholm auf dem Norra-Friedhof bestattet.