Suche
Close this search box.

Paul Weigmann (1923-2009): St. Vinzenzhaus in Bad Godesberg (1965)

Nach Unterlagen des Kölner Bistums wurde im Jahr 1965 in Bonn-Bad Godesberg das St. Vinzenzhaus errichtet. Dies ist ein Alten- und Pflegeheim, welches von Vinzentinerinnen geführt wird. Zu der Erstausstattung der Kapelle gehören Symbole aus der Lauretanischen Litanei, darunter auch die Pforte des Himmels. Dieses Fenster gehört in eine Reihe von weiteren Fenstern unterschiedlicher Künstler, die alle nach 1945 in Westdeutschland entstanden sind, wo dieses Thema im römisch-katholischen Milieu eine bemerkenswerte Renaissance erfahren hat. In seiner Bescheidenheit und der Reduktion von Farbe ist diese Arbeit noch in der Nachkriegskunst verhaftet, auch wenn sie von einem bedeutenden und wegweisenden Glaskünstler jener Zeit angefertigt wurde: Paul Weigmann (1923-2009). Der Künstler hat im Bonner Raum ein Dutzend von Kirchen mit Glasfenstern ausgestattet (u.a. kurz zuvor in Ippendorf). Im St. Vinzenzhaus hat er diese Arbeit aus überwiegend blauem Antikglas, Blei sowie weißen Glasbrocken geschaffen.

Der Künstler stellte die Pforte mit einfachen Mitteln dar, an der rechten Seite eines in Blautönen gehaltenen quadratischen Feldes, das sich aus lediglich neun Glasscheiben zusammensetzt. Bei der Pforte stützen einfache Träger einen Türsturz, über dem ein halbrunder Bogen gemauert ist, wie man es von römischen Bauten her kennt. Die Tür scheint weder offen noch geschlossen zu sein, sondern ist durch einen Vorhang abgetrennt. Dieser besteht aus aufgesetzten Glasbrocken. Gerahmt ist dieses wie auch die drei anderen Fenster von einem weißen Band, das mehrfach durch schwarze Linien strukturiert ist.

Paul Weigmann: Glasmalerei aus dem rheinischen Raum, Leverkusen 1983.
Claus Bernet: Spezialband: Himmelspforten vom Mittelalter bis heute (Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 4), Norderstedt 2018 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 46).

 

tags: Bonn, Rheinland, Altenheim, Vinzentiner, Kapelle, Pforte, Porta Coeli, lauretanische Litanei, Nachkriegskunst, Paul Weigmann
Share:
error: