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Rudolf Kolbitsch (1922-2003): Pfarrkirche Zwettl an der Rodl (1970)

Im Jahr 1970 erfolgte die Umgestaltung der römisch-katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Zwettl an der Rodl (Oberösterreich) nach den liturgischen Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die neuen Farbfenster, die das Himmlische Jerusalem darstellen sollen, wurden von Rudolf Kolbitsch (1922-2003) aus Linz entworfen und von der Glasmalereiwerkstatt Schlierbach eingebaut. Man findet sie an verschiedenen Stellen im Kirchenschiff. Die Herausforderung bestand darin, für die unterschiedlichen spätgotischen Maßwerksfenster aus dem 15. Jahrhundert eine einheitliche Konzeption zu entwickeln, zumal die Fenster auch eine unterschiedliche Anzahl an Bahnen besitzen und verschiedene Größen aufwiesen. Es wurde, nach einer Empfehlung der Kunstkommission des Bistums, eine überwiegend abstrakte Ausführung gewählt, die sich aber aufgrund der weichen, rundlichen Formen der Glasscheiben gut in den Gesamtbau einzufügen weiß. Der Künstler schrieb dazu 1998: „Der Betrachter im Kirchenschiff sollte sich im Neuen Jerusalem wähnen, von allen Seiten sollte er etwas vom göttlichen Licht und den warmen Farben empfinden. Der Gesamteindruck bleibt ja stets uneinheitlich, denn je nach Lichteinfall leuchten die Chorfenster oder die Seitenfenster. Fast zwangsläufig verbot sich eine figürliche Darstellung, sondern einzelne Elemente, wie Anklänge an die Perlen, die Wogen des Lebensflusses, oder des Goldes als Baumaterial wird man in jedem Fenster finden können“.

Erich Widder: Neue Werke von Rudolf Kolbitsch, in: Kulturzeitschrift Oberösterreich, 26, 1, 1976, S. 37-41.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 6).

 

tags: Niederösterreich, Schlierbach, abstrakt
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