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Gerhard Hausmann (1922-2015): Altar der evangelischen Kirche in Tonndorf (1956)

Das Altarbild der evangelisch-lutherischen von Tonndorf (Hamburg) ist ein Highlight und Schmuckstück der Anfang der 1950er Jahre neu erbauten Kirche. Es zeigt auf der rechten Seite das Himmlische Jerusalem in überwiegend abstrakter Weise. Jeweils drei Rechtecke wurden übereinander gesetzt, insgesamt sind es zwölf. Auf schwarzem Hintergrund heben sich die Seitenrahmungen der Rechtecke ebenso hervor wie die Binnenzeichnung. Es könnten Engel sein, oder die Edelsteine der Stadt, ebenso sind aber auch rein schmückende Elemente denkbar.
Seine besondere Wirkung entfaltet das Altarbild bei Sonnenschein oder mittels Hinterleuchtung bei Dunkelheit. Es wurde 1956 von Gerhard Hausmann (1922-2015) gefertigt, von dem auch die Kerzenständer der Kirche stammen. Hausmann, der später noch weitere Male das Himmlische Jerusalem thematisch aufgriff, stand hier noch am Beginn seiner Karriere und gestaltete die Himmelsstadt erstmals. Gleichzeitig arbeitete Hausmann an der Friedhofskapelle in Holte (bei Marklohe, Niedersachsen), wo er ein mehr figürliches Jerusalem in Glas setzte, aber gleichfalls in kräftigen ungemischten Farben.
Die Herstellung des Tonndorfer Altarbildes war aufwendig. Jedes einzelne, viele Zentimeter dicke Glaselement wurde in einer eigens angefertigten Form in einer Belgischen Glasmanufaktur gegossen. Durch die Strukturierung im Inneren kommt es durch Lichtbrechung und -streuung zu einer intensiven Leuchtkraft. Die Einfassung des Altarbildes ist aus einem speziellen Betongemisch, damit das Glas bei Temperaturschwankung nicht bricht.

Albrecht Leuteritz (Bearb.): Gerhard Hausmann. Retrospektive. Gemälde, Gobelins, Zeichnungen, Aquarelle, Entwürfe und Arbeiten zur Architektur, Hamburg 2002.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 6).

 

tags: Bundesland Hamburg, Gerhard Hausmann, Hamburg, Altar, abstrakt, Beton, Nachkriegskunst, Wiederaufbau
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