„Het Hemelse Jerusalem“, also „Das himmlische Jerusalem“, ist ein Glasfenster von Tom Franssen aus dem Jahre 1980. Es ist der zuvor verstorbenen Oberin H. Joseph (1826-1979) gewidmet. Der Künstler Franssen (geb. 1931) stammt selbst aus der Nähe von Horn, einem niederländischen Kirchdorf in der Provinz Limburg, wo dieses Fenster in die römisch-katholische Sint Martinuskerk eingebaut wurde. Im vielfältigen Schaffen des Künstlers ist es nach der Sakramentskapelle in Roermond (Verlust) das einzige Mal, dass er sich des Himmlischen Jerusalem thematisch angenommen hat.
Damals, in den Jahren 1980/81, wurde die 1937 erbaute Backsteinkirche umfassend renoviert. Der Chor wurde erheblich erweitert, so dass der Altar nach vorne kommen konnte. Auch dadurch waren neue Fenster von Nöten, meinte Franssen 1997: „Die Arbeiten für Horn sind mir in guter Erinnerung. Ich freue mich, dass Sie sich dafür interessieren. Das Interesse daran ist jetzt merklich zurückgegangen, was ich bedauere. Zu Horn möchte ich Ihnen mitteilen: Die ganze Schöpfung lebt auf, man hört kosmische Engelsmusik, das Böse gibt es nicht mehr. Der Engel ruft nicht zum Gericht, sondern erfüllt mit seiner Musik die Stadt, die Planeten beben und schwingen vor Freude, alles ist mit positiven Schwingungen durchzogen und verwoben, die Tore der Stadt sind offen, es gibt keinen Wächter, weil es keine Bedrohungen mehr gibt – so in etwa waren meine Gedanken, als ich an dem Fenster arbeitete“.
Die heilige Stadt Jerusalem ist in einer ausgesprochen malerischen Art und Weise präsentiert. Sie ist ganz in unterschiedlichen Grüntönen gehalten, die von Dunkelgrün bis in einen weißbläulichen Ton changieren. Man erkennt über einer Stadtmauer im unteren Bereich vor allem vertikale Architektur, viele Türme und auch einige Kuppelbauten. Das Haupttor steht offen, aus ihm strömt der Fluss des Lebens nach rechts wie links. Die Stadt, traut man der Vorderansicht, scheint rund zu sein; und das Runde wird durch eine Gloriole in der linken oberen Ecke nochmals betont, die die große Hauptkuppel umfasst.
Rechts der Stadt steht vor der Stadt ein großformatiger Engel im roten Gewand, der gerade mit einer Posaune zum Jüngsten Gericht ruft (oder musiziert). Diese Figur ist überwiegend in unterschiedlichen Rottönen ausgeführt. Auch um ihn sind Glasscheiben in einer Rundung gesetzt, was sich in der kreisförmigen Sonne rechts außen fortsetzt.