Peter Valentin Feuerstein (1917-2000): Fenster aus St. Jakobus zu Unterkirnach (1990)

St. Jakobus ist eine römisch-katholische Kirche aus dem Jahr 1907 in Unterkirnach im südliche Baden, Tief im Schwarzwald gelegen. Nach Kriegszerstörungen hatte man im Kirchenschiff lediglich eine Notverglasung. Nachdem zunächst die Chorfenster durch Maximilian Bartosz (1913-2000) erneuert wurden, konnte und wollte man sich Ende der 1980er Jahre kunstvolle oder kunstvollere Fenster im Kirchenschiff leisten. Die dortigen Buntglasfenster entwickelte der Glasmaler Peter Valentin Feuerstein (1917-2000) aus Heidelberg, der schon seit einer Generation zuvor dieses Thema auf Glas umsetzte, sogut wie immer mit überwiegend blauen, roten und gelben Scheiben, etwa von 1953 bis 1955 in der Johannes-Täufer-Kirche in Hornberg/Baden.
In Unterkirnach bediente sich Feuerstein dabei der Technik des Bemalens durch gefärbte Glassegmente, die in ein bereits vorhandenes neogotisches Maßwerk eingesetzt wurden.

Im Mittelfeld des dreibahnigen Fensters der Westwand, zwischen der Orgel, erscheint oben das Lamm Gottes, darunter das Himmlische Jerusalem. Es ist begrenzt durch die zwölf weißen Perlentore, an den vier Seiten jeweils mit drei Toren. Die Hoffnung der Menschen, grün symbolisiert, und die Treue Gottes, blau symbolisiert, beherrschen dieses Bildelement. In vereinzelten grünen und roten Glasscheiben kann man auch die Edelsteine der Stadt erkennen. Das Fenster wurde im August/September 1990 durch die Firma von Nikolaus Dierig aus Überlingen eingesetzt, der Briefwechsel mit der Gemeinde über die Konzeption (und die Finanzierung) reicht bis in das Jahr 1987 zurück.

Hubert Buhl: Kirchenführer der katholische Kirche St. Jakobus in Unterkirnach, Saarbrücken 2005.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).
Ludwig Kühn: Die Kirchenfenster zu St. Jakobus in Unterkirnach, (Unterkirnach) 2019.

 

tags: Baden, Peter Valentin Feuerstein, Perlen
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