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1994, St. Crescentius, Naumburg, Nordhessen, Nikolaus Bette © Claus Bernet

Nikolaus Bette: Fenster aus St. Crescentius in Naumburg (1991)

Naumburg gibt es nicht nur als Stadt an der Saale in Sachsen-Anhalt, sondern auch als Kneippkurort im Landkreis Kassel in Nordhessen. Dort zeigt das mittlere Chorfenster der römisch-katholischen Kirche St. Crescentius heute wieder seine ursprüngliche Form. Es war eine lange Zeit zugemauert und wurde erst im Jahr 1991 geöffnet, wobei man das gotische Maßwerk aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erneuerte. Die Glasgestaltung stammt von Nikolaus Bette (geb. 1934) aus Essen-Werdern, der das Neue Jerusalem in seinem Schaffen gut zwanzig Mal dargestellt hat, überwiegend in Glas. Hergestellt wurde es von der Glasmanufaktur O. Peters in Paderborn. In St. Crescentius greift Bette konkret Symbolbilder aus der Offenbarung des Johannes auf. In der Mitte des Fensters befindet sich Christus als Allherrscher in einer Mandorla, umgeben von den Engeln, welche die sieben Schalen des Zornes beim Endgericht ausgießen, darunter das gläserne Meer (hier nicht wiedergegeben).

Im Oberteil sind die sieben weiße Flammen, die in Schalen vor dem Thron Gottes brennen. Diese sieht man auf fünf Maßwerksfenstern unterhalb der Gottesstadt auf tiefblauem Glas verteilt. Ganz oben im Vierpass ist der Grundriss des Himmlischen Jerusalem thematisiert. In der Mitte thront das Lamm Gottes mit der Siegesfahne auf gelbem und rotem gemusterten Grund. Es ist von zwei weiß geränderten Quadraten umzogen, die so ineinander verschoben wurden, dass genau eines von vier Rundbogentoren jeweils einen Ausläufer des Vierpasses berührt.

Michael Loskant: Stadtpfarrkirche St. Crescentius in Naumburg, in: Jahrbuch Naumburger Geschichtsverein, 10, 1992, S. 100-131.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 2, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 16).

 

tags: Hessen, Nikolaus Bette, Flammen
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