Nijkerk ist eine Kleinstadt der niederländischen Provinz Gelderland. Die dortige reformierte Gemeinde „de Levensbron“ eröffnete im Jahr 1983 einen Neubau, auf dem Gelände Jan Steenhof am südlichen Rand der Stadt. Das Gebäude wurde bereits 2007 geschlossen und umfassend renoviert; die Mitglieder besuchten in dieser Zeit die reformierte Kreuzkirche in der Venestraat. Bei der Renovierung blieb der nüchterne Charakter des Baus in reformierter Tradition erhalten. Neben dem Kreuz kam als einziges Kunstwerk ein Glasfenster hinzu, über dem Altar ist es in zehn Meter Höhe für alle Besucher und Besucherinnen gut zu sehen.
Das auf geometrische Grundformen heruntergebrochene Bildwerk zeigt zwei Tore auf einem farbigen Edelsteinfundament, deutlich zu erkennen an farblichen Nuancierungen. Ein weiteres Tor steht rechts außen, außerhalb des Edelsteinfundaments. Sie alle scheinen halb geöffnet zu sein, durch sie strahlt das gelbe Licht, das in die Stadt über einen Lichtkegel nach unten fällt. Im Schnittpunkt des Fundaments steht ein weißes Trapez – nach einer Erklärungstafel in der Kirche soll dies einen Engel darstellen. Auf weitere Figuren, auch auf Gott, Christus oder das Lamm, wurde verzichtet. Nach unten sind noch zwei Wege angedeutet, die zu den zwei Toren führen, links schwebt ein blau-weißer Körper, vielleicht der Mond oder auch ein weiterer Engel. Von diesem führt ein brauner Zacken nach ganz rechts, er durchschneidet auch das von oben einströmende Licht: Dies soll der Maßstab des Engels zum Vermessen der Stadt sein. Weitere Zacken findet man am unteren Rand des Glaswerkes, sie haben eher eine kompositorische Funktion.
Erarbeitet wurde das Fenster „Nieuwe Jeruzalem“ von dem Gemeindemitglied Freek Aalbers (geb. 1960) und seiner Frau Alice Aalbers, die hauptberuflich nicht als Künstler tätig sind, und dennoch eine überzeugende wie auch gekonnte Arbeit vorlegten, die Werken professioneller Künstler in nichts nachsteht. Ihr Fenster war damals ein Geschenk der beiden Kirchengemeinden Nijkerk-Ost und Nijkerk-West zur Wiedereröffnung des renovierten Gebäudes am 28. April 2007. Angefertigt und angebracht hat das Fenster die Firma D&S Glasmontage in Assen.
