Der Ort Obergrombach mit dem Schloss und der evangelischen Schlosskirche befindet sich erhöht am Wald über Untergrombach in der Rheinebene (Baden). Die römisch-katholische Kirche ist dort mit St. Martin vertreten, einer neugotischen Saalkirche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nach einem Entwurf von Friedrich Theodor Fischer.
Als in den Jahren 1994/95 die Kirche umfassend renoviert wurde, hat man auch den heutigen Tabernakel angeschafft. Er wurde an der rechten Wandseite in die Wand eingemauert mit einer grauen Rahmung, die an den Umriss eines Hauses oder eine Hütte angelehnt ist (Tabernakel bzw. tabernaculum steht in Latein für ein kleines Haus oder eine Hütte). Diese Nische befand sich schon in den 1950er Jahren an dieser Stelle, die Tür zum Allerheiligsten ist eine passgenaue Ergänzung. Sie ist vollständig aus Bronze gearbeitet und zeigt eine Reihe von Symbolen, die gewöhnlich mit dem Himmlischen Jerusalem in Verbindung gebracht werden.
Ganz oben ist die quadratische Stadt unter einem doppelten Regenbogen eingesetzt. Die Mauern sind mit einem Wellenfries und in drei Ecken mit Blüten dekoriert. Aus der vierten Ecke strömt der Fluss des Lebens nach unten und befruchtet die Schöpfung, wie der Wein der Eucharistie die Gemeinde geistlich befruchten sollen. Das Wasser ist nach unten in ein Zackenband eingearbeitet, welches drei weitere Vierecke entstehen lässt. In das mittlere ist der Baum des Lebens eingefügt. Ganz unten stehen zwei Hirsche, die vom dem Lebenswasser getränkt werden – ein altes Motiv, dass bereits seit der Antike im apokalyptischen Kontext verwendet wurde. Das Objekt weist keinen Stempel oder Signatur auf, und auch in der Gemeinde ist nicht bekannt, wer diese motivisch einfallsreiche Bildhauerei gestaltet hat – sicherlich ein Meister mit Erfahrung und Expertise auf dem Gebiet der katholischen Sakralkunst. Nach ungesicherter Information aus der Gemeinde könnte er einst in der Goldschmiedewerkstatt Wuchsa in Bruchsal entstanden sein.