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Dieter Hartmann (1939-2022): St. Mariä Himmelfahrt in Kleve (2005)

Etwa fünfzehn Jahre später nach einem Fenster in St. Marien in Köln-Fühlingen (1987) entstand ein weiteres Glasfenster von Dieter Hartmann (1939-2022), welches deutlicher das Himmlische Jerusalem zeigt, da es hier das Hauptmotiv ist. Diesmal handelt es sich um eine neun Meter hohe Fensterwand, die in drei Bahnen unterteilt ist. Dieses Monumentalfenster wirkt vor allem durch seine kräftigen Neonfarben im oberen, helleren Bereich, während die untere Hälfte mittels eines goldgelben Rasters strukturiert ist.

Oben hat Hartmann ein weißes Lamm oval eingefasst, inmitten einer quadratischen Stadt mit zwölf wiederum quadratischen Toren. Die Stadt besteht aus neun quadratischen Feldern, die durch gelbe Linien (Wege/Straßen) miteinander verbunden sind. Zahlreiche weitere Quadrate sind unter und über Jerusalem gesetzt. Es ist eine Arbeit für die römisch-katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Kleve am Niederrhein. Dieses Fenster ist nicht öffentlich zugänglich, sondern mit einem Gitter vom eigentlichen Hauptschiff abgetrennt. Hier befindet sich die Michaelskapelle; direkt unter dem Fenster ruhen Johann I. von Kleve und seine Ehefrau Elisabeth von Burgund. Der Adelige war ein Machtpolitiker seiner Zeit, der durch seine Steuerpressungen und Kriegsführungen nicht unbedingt segensreich wirkte – warum ausgerechnet hier das Motiv des Himmlischen Jerusalem gewählt wurde, konnte auch der Künstler auf Anfrage (Mitteilung vom 8.12.2006) nicht beantworten. Die einzelnen Motive waren seinerzeit von der Pfarrei vorgegeben worden, bei einer Baumaßnahme diesen Umfangs sicher in Rücksprache mit dem Bistum in Münster. Hergestellt wurde das Fenster von der Firma Derix aus Kevelaer, die es 2004 goss, in mehreren Einzelteilen anlieferte und 2005 einbaute (Signatur und Datierung rechts unten).

Guido de Werd: Die Propsteikirche St. Mariae Himmelfahrt zu Kleve, München 1991.
Guido de Werd: Stiftskirche St. Mariae Himmelfahrt in Kleve, München 2012.
Brigitte Wolff-Wintrich: Dieter Hartmann – seine Fenster in der Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt Kleve 2000-05, in: Justinus Maria Calleen (Hrsg.): Meisterwerke der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts im Rheinland, 2, Mönchengladbach 2017, S. 224-226.

 

tags: Quadrat, Lamm, Firma Derix
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