Krypta aus St. Marien in Lengfeld (1965)

St. Marien in Lengfeld befindet sich im Otzberger Rand am Rand des Odenwaldes in Südhessen. Das Gebäude ist unter Gläubigen besser bekannt als römisch-katholische Kirche „Maria Sieben Schmerzen“. Eingeweiht wurde es am 30. Mai 1965 durch den Bischof Josef Maria Reuß aus Mainz. Zu diesem Zeitpunkt waren die fünf Buntglasfenster der Krypta bereits eingebaut. Nachträglich wurden den Fenstern zwei Pfeiler vorgesetzt, da direkt über diesen der schwere Steinaltar versetzt wurde, was im Rahmen der Anweisungen durch das 2. Vatikanische Konzil notwendig geworden war. Von Beginn an war die Krypta für und als Anfangs- wie Schlusspunkt für Gallus-Wallfahrten (immer am Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten) und für Prozessionen gedacht, die hier in den 1960er Jahren regen Zuspruch fanden. Darauf war bei der Gestaltung der Fenster Rücksicht zu nehmen. Es handelt sich um fünf Oberlichter, zur Hälfte über, zur Hälfte unter dem Erdboden liegend, so dass auf ihnen fast immer unterschiedliche Lichteinstrahlung zu bemerken ist, außer, wenn die Fenster gekippt werden.

Von links nach rechts ist dargestellt: Ein Bär des ersten Fensters soll auf die Glaubensstärke des Heiligen Gallus hinweisen, das Wirken des Heiligen Geistes wird in Form von vom Himmel herabfallenden roten Flammen angedeutet. In der Mitte wird das Himmlische Jerusalem gezeigt, daran anschließend ein Bienenkorb mit aufgemalten Bienen als Symbol des angeblichen Fleißes des Gallus und schließlich soll ein Hahn als Tiersymbol den Heiligen symbolisieren (Gallus heißt übersetzt aus dem Latein Hahn).

Das Himmlische Jerusalem beseht aus einem Halbkreis von goldgelben rechteckigen Bauten, in die immer wieder kleine Rundbogentore gesetzt sind. Von oben rechts, wo der Halbkreis offen steht, brechen zahlreiche Strahlen einer Lichtquelle (Sonne?) in die Stadt. Am unteren Fensterrand ist angedeutet, dass diese Strahlen sich fortsetzen und symbolisch den Raum mit den hier versammelten Gläubigen beleuchtet.

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tags: Wallfahrtskirche, Hessen, Krypta
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