St. Josef ist eine römisch-katholische Hallenkirche mit freistehendem Glockenturm. Beides wurde Ende der 1960er Jahre in den Hang einer Neubausiedlung der Ortschaft Sennfeld bei Adelsheim im Neckar-Odenwald-Kreis im Norden Baden-Württembergs errichtet.

Die Kirche besitzt einen umfangreichen Bestand an Glasfenstern, u.a. ein Oberlichtband und gegen Norden, zur der dem Hang abgewandten Seite, eine Glaswand im Altarbereich. Diese Glaswand setzt sich aus sechs Fensterbahnen zusammen, die vom Boden der Kirche bis zur Decke führen und dem Raum eine außergewöhnliche Helle verleihen – selbst bei Dämmerung oder bei Mondlicht.

Es handelt sich dabei um ein Werk von Franz Dewald (1911-1990) aus dem Jahr 1969. Der Künstler war zu dieser Zeit vollumfänglich beschäftigt, neue Kirchbauten schossen damals quasi wie Pilze aus dem Boden, kleine Ortsgemeinden leisteten sich gewaltige Hallen in der Erwartung eines zukünftigen Wachstums und Zuzugs. Der Karlsruher Künstler Dewald war allein mit Neubauten im badischen Raum ausgelastet, 1969 arbeitete er gleichzeitig für Sennfeld und für die Heilig-Kreuz-Kirche in Angelbachtal. Für beide Gotteshäuser wählte er das Motiv des Himmlischen Jerusalem, dessen Details in eine ausladende Rundung gepackt wurden – eine Spezialität Dewalds. Er verbindet dabei nicht weniger als fünf Fensterbahnen.

Links und rechts formen zahlreiche Bauten, meist dunkelrot/braun eine Stadt. Im unteren Bereich sind immer wieder Tore eingesetzt. Jeder Bau und jedes Tor ist anders gestaltet, nichts ist gleich, und dennoch entsteht ein stilistisch einheitlicher Gesamteindruck. Die Stadtmitte ist offen, hier wächst der Lebensbaum. Er steht auf dem Zionsberg, neben weiteren Bergen einer Landschaft links. Darunter zieht sich der Lebensfluss entlang. In diesem findet man einige Fische – neben Blumen und Bäumen ist dies das alleinige Anzeichen von Leben. Immer wieder bleiben auch Flächen frei, deren unbemaltes Weißglas für genügend Helligkeit sorgt.

Ute Hübner: Franz Dewald. Das malerische Werk mit Œuvreverzeichnis, Münster 1999.

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