Das genaue Entstehungsjahr dieses Glasfensters ist nicht bekannt, es wird auf die Zeit um 1964 datiert. Aus den Akten des Bistums geht hervor, dass das 75jährige Kirchenjubiläum der Anlass des Einbaus war, was sich aber aus finanziellen und anderen Gründen mehrfach verschob, da man zunächst einen anderen Glasmaler (P. Weigmann) in Erwägung gezogen hatte. Eingebaut wurde es schließlich dem Altar gegenüber in der Orgelempore der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Wuppertal-Elberfeld. Das Material ist blaues und rotes Antikglas, Blei und Schwarzlot.
Über Werner Eckgold (1915-1998), der dieses Fenster gestaltet und auch eingebaut hat, ist nicht allzu viel bekannt. Er wirkte vor allem im Bergischen Land, aber auch in Düsseldorf und Neuss, von der Nachkriegszeit bis in die späten 1960er Jahre. Ab 1960 war er für über zwanzig Jahre als Kunsterzieher am Reichenbach-Gymnasium in Ennepetal tätig. Man kennt von ihm vor allem Glasarbeiten, aber es gibt auch anderes, wie einen gusseisernen Wetterhahn in Wuppertal-Loh.
In St. Marien setzte der Künstler zwölf Tore unregelmäßig und schräg übereinander, wobei der Zwischenraum nicht mit einer Stadtmauer gefüllt ist, sondern mit hellen und dunklen blauen Scheiben. Die massiven weißen Tore in Trapezform schließen oben mit einer mittelalterlichen Zinnenbekrönung ab, unten leuchtet in jedem Tor ein goldgelber Stein. Bei diesem Stein handelt es sich um einen transparenten Glasbrocken, welcher auf eine schwarze Trägerplatte gesetzt wurde, wodurch das Fenster eine plastische, dreidimensionale Note bekommen hat, die allerdings aus der weiten Entfernung aus dem Kirchenschiff nicht zu erkennen ist. Gut zu erkennen ist hingegen der weiße Rahmen, der immer wieder mit roten Scheiben durchbrochen ist.
Werner Eckgold: Glasfenster und Entwürfe, Wuppertal 1965.
Klaus Pfeffer: Die Kirchenbauten in Wuppertal-Elberfeld, Köln 1980.
Bernd Fischer: Begegnung mit dem Glasmaler Werner Eckgold, in: Romerike Berge, 43, 2, 1993, S. 13-16.
Klaus Goebel, Andreas Knorr (Hrsg.): Kirchen und Gottesdienststätten in Elberfeld, Düsseldorf 1999.
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