Die Kirche Saint-Hélier ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Beuzeville im Département Eure. Das im Kern mittelalterliche Gebäude aus dem 12. Jahrhundert wurde in den 1960er Jahren durch den Dekan von Beuzeville, Pfarrer Leprieur, umfassend renoviert und neugestaltet. Mit vielen freiwilligen Helfern wurde über ein Jahrzehnt dem Inneren eine völlig neue Gestalt gegeben. Großen Anteil daran haben die neuen Glasfenster von François Décorchemont (1880-1971), einem einheimischen Künstler aus dem Departement Eure. Der aktive Katholik widmete sich nach seinem Studium an der Kunsthochschule Paris vor allem der Sakralkunst. Seine Schwerpunkte waren Glasplastiken und Buntglasfenster, die sich alle fast ausschließlich in Eure befinden.
An der Nordseite des Chors findet man in Beuzeville zwei Glasfenster mit verschiedenen Symbolen Mariens nach der Lauretanischen Litanei, was seit dem Spätmittelalter ein etablierter Bereich der Sakralkunst ist. Hier entschied man sich für eine moderne Formsprache in rotem und blauem Glas. An Symbolen findet man den Brunnen, Lilien, den Turm Davids, und auf dem rechten Fenster den Spiegel, die Sonne und, hier zu sehen, die Himmelspforte. Wie auch bei den übrigen Symbolen ist die innere türkisfarbene Fläche vom Blau des Hintergrunds durch zwei goldene Bänder getrennt, die den Rahmen der Pforte ausmachen. Die Fotografie ermöglicht, etwas zu sehen, das man aus dem Kirchenschiff nicht zu erkennen vermag: In der Rahmung sind in Blautönen Lisenen, Diamantquader und ein Zackenfries eingesetzt, in der Füllung sieben kleine Punkte, wie an einer Kette aneinandergereiht – vielleicht ein Verweis auf die Edelsteine Jerusalems?

Marie-Noëlle Médaille, Thierry Leroy: François Décorchemont: maître-verrier, Eure, Rouen 1993.

Beitragsbild: Reinhardhauke, Beuzeville Saint-Helier 7642, CC BY-SA 3.0