Suche
Close this search box.

Weltgerichtsdarstellung aus Bahnovate (1533-1566)

Diese orthodoxe Ikone entstand in den Karpaten im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts. Angefertigt wurde sie für die orthodoxe Kirche in dem galizischen Ort Bahnovate; heute ist sie Teil der Ikonensammlung des Andrey Sheptycky Nationalmuseums in Lwiw (Lemberg) mit der Inventarnummer 36454/I-2122. Thema ist das Weltgericht am Jüngsten Tag, mit einem Himmlischen Jerusalem oben links. Männliche wie weibliche Heilige sowie mehrere zwei Engel befinden sich vor einer niedrigen Stadtmauer, bei der kein Eingang und keine Pforte zu sehen ist. Dahinter erheben sich einige Bauten im byzantinischen Stil als Anzeige des Himmlischen Jerusalem. Wie große Teile der Ikone sind sie in einer unscheinbaren grauen Farbe gehalten, lediglich die Dächer erscheinen vergoldet. Zwar hat dieses Jerusalem kein Zugangstor, dennoch gelangen zahlreiche Heilige in ihr Inneres. Dies geschieht auf einem Band an der linken Seite, welches sich viel weiter nach unten zieht, als es hier zu sehen ist. Hier bringen Engel menschliche Seelen wie in einem Fahrstuhl nach oben (Typus Fahrstuhlikone), während kleine Teufel versuchen, dies zu verhindern, indem sie ihnen ein Sündenregister vorhalten. 

Hryhoriĭ Nykonovych Lohvyn, Liudmyla Miliaeva, Vira Sventsits’ka: Ukrains’kyi seredn’ovichnyi zhyvopys, Kiew 1976.
Svjatoslav Hordyns’kyj: Ukrains’ka ikona. Na tli universalizmu vizantijs’kogo stylju; vidbytka z vydannja: Zbirnyk Prac‘ Juvilejnogo Kongresu Tysjačolittja Chrystyjanstva v Ukraini, 988-1988, München 1990.
John-Paul Himka: Last judgment iconography in the Carpathians, Toronto 2014.
Claus Bernet: Ikonen des Weltgerichts, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 37).

 

tags: Weltgericht, Galizien, Nationalmuseum Lemberg, Grau, Sündenregister, Fahrstuhlikone
Share:
error: