Max von Mühlenen (1903-1971): Kirche zu Alblingen (1973)

Das Fenster in der reformierten Kirche zu Alblingen im schweizerischen Kanton Bern erinnert an die irdische Pilgerschaft in Richtung des neuen, himmlischen Jerusalem. Auf dem Südfenster sieht man eine übergroße Figur, die Christus oder einen heiligen Pilger darstellen kann. Neben dem Lamm links sind rechts die Kürzel für die altgriechischen Buchstaben Alpha und Omega eingezeichnet. Umgeben ist das Ganze von den Toren der Stadt, die sich, schwach markiert, in jeweils einem Quadrat an der linken und rechten Außenseite des Fensters sowie unterhalb des Kopfes der Figur befinden. Stadtmauern zwischen diesen Toren fehlen. Der Berner Künstler Max von Mühlenen (1903-1971) hatte in seinen letzten Lebenstagen eine Skizze für dieses Fenster entworfen, auf Anregung des örtlichen Pfarrers. Es war eine Arbeit in der Tradition des Bauhauses. Die Scheiben sollten aus zahlreichen Quadraten in unterschiedlicher Farbe bestehen, was an Bauklötzchen anlehnt. Die Farben Blau und Rot, die traditionell das Himmlische Jerusalem symbolisieren, dominieren auch hier. Der Maler Peter Stein (geb. 1922), ein Schüler und Freund von Mühlenens, vollendete in Zusammenarbeit mit Konrad Vetter 1973 das Werk, worüber die Signatur unten rechts Auskunft gibt. Die Finanzierung geht auf einen Kirchenfensterfonds zurück, den eine Familie aus Freiburg/Schweiz im Jahr 1930 eingerichtet hatte.

Peter Stein: Die Glasfenster von Max von Mühlenen, Bremen 1972.
Max von Mühlenen: Aus den Aufzeichnungen des Malers. Ausgewählt und hrsg. von Max Altorfer, Bern 1982.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 2, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 16).

 

tags: Kanton Bern, Schweiz, Bauklötzchen, Christus, Pilger, Alpha und Omega, Entwurf, Stiftung
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