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1929, Jeruzalemkerk, Amsterdam, Niederlande, Ferdinand Jantzen © Bobo Boom, Wikimedia, CC

Ferdinand B. Jantzen (1895-1987): Jeruzalemkerk in Amsterdam (1929)

Die Jeruzalemkerk im westlichen Amsterdam wurde im Jahr 1929 von Ferdinand B. Jantzen (1895-1987) im Stil des Expressionismus erbaut. Der Architekt schuf auch die Glasfenster für die protestantische Kirche, die als Ikone der modernen Architektur der Niederlande gilt. Sie prägte den Begriff der Amsterdamer Schule. Sieben vertikale Bahnen sind dem Thema „Himmlisches Jerusalem“ vorbehalten und ein Meisterwerk der Neuen Sachlichkeit bzw. des niederländischen Frühexpressionismus. Die Formensprache ist bereits ausschließlich abstrakt, das Fenster spricht durch überwiegend vertikale Linienführung und durch seine blässliche, zurückhaltende Farbwahl zu seinen Betrachtern. Die Farben der Glasscheiben sind überwiegend hell und transparent gehalten, so dass aber ein freundlicher Gesamteindruck entsteht. In den Bahnen kann man Engel, Tore, Perlen oder Apostelfiguren erkennen, ebenso reine Emotionalität von etwas eigentlich nicht Darstellbarem. Die Gegenständlichkeit ist also stark zurückgedrängt, ohne um ein Wissen des Motivs kann man kaum erahnen, dass es sich um das Neue Jerusalem handeln soll. Die sechs äußeren Fenster sind übrigens mit einer Art lilafabenen Schleife um einen orangefarbenen Kreis ähnlich gestaltet, dass mittlere Fenster, dessen geometrisches Muster die Muster aller anderen Fenster überragt, ist etwas anders gestaltet. Unter diesem Monumentalfenster hat Jantzen übrigens sieben kleinere Fenster gesetzt, auf denen die Schöpfungstage dargestellt sind.

Marjanne Blonk: 75 jaar Jeruzalemkerk, 1929-2004, Amsterdam 2004.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).

 

tags: Jerusalemskirche, Amsterdam, Niederlande, Monumentalfenster, Expressionismus, abstrakt
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