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Léon-Louis Mazuet (1834-1915): Notre-Dame in Bayeux (1901)

Bayeux ist eine französische Stadt in der Normandie. Die dortige zentrale römisch-katholische Kirche ist die Kathedrale Notre-Dame. Als eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler von Frankreich wurde es bereits im Jahr 1862 als „Monument historique“ klassifiziert. Im Chorumgang des mittelalterlichen Baus befindet sich der die Kapelle „Zu unserer Frau“, was sich auf Maria bezieht. Insofern lag es nahe, hier auch auf den Fenstern die Symbole Mariens gemäß der Lauretanischen Litanei thematisch aufzugreifen. Jedes der Fenster vereint mehrere solcher Symbole, von denen es insgesamt Hunderte gibt. In der Kapelle findet man auf dem ersten Fenster von links das Himmlische Jerusalem. Die auf 1901 datierte Fensterbahn beginnt oben mit dem päpstlichen Wappen, darunter die Sonne, die mystische Rose, das heilige Gefäß und den Spiegel. Es endet unten mit der Himmelspforte als mittelalterlicher Stadttoreingang. Dieses besteht aus zwei schmalen Türmen, an denen man noch bruchstückhaft die Ansätze der Stadtmauer sehen kann. Überhöht wird alles vom Dreiecksgiebel der Pforte mit einem lateinischen Kreuz. Diese Pforte ist übrigens geschlossen, der Künstler hat rechts die Scharniere an die Tür gemalt. Optisch ebenso wichtig wie das Symbol sind die überbordenden vegetabilen Girlanden auf rotem Grund. Geschaffen hat diese Arbeit zwischen Historismus und Jugendstil Léon-Louis Mazuet (1834-1915) in Zusammenarbeit mit der Glasmanufaktur von Étienne-Hormidas Thévenot.

Martine Callias Bey, Véronique David: Les vitraux de Basse-Normandie, Rennes 2006.
Claus Bernet: Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 47).

 

tags: Normandie, Frankreich, Maria Immaculata, Porta Coeli, geschlossene Pforte, Lauretanische Litanei, Firma Étienne-Hormidas Thévenot, Jugendstil
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