Helmut Ammann (1907-2001): evangelische Schlosskirche zu Meisenheim (1968)

Die evangelische Schlosskirche zu Meisenheim ist eine mächtige Hallenkirche aus dem 15. Jahrhundert. Sie birgt sieben Chorfenster mit einer modernen Darstellung der Heilsgeschichte. Das letzte Fenster an der südlichen Seitenwand (rechts) ist dem Himmlischen Jerusalem gewidmet. Es besteht aus einem unteren und einem oberen Teil, jeweils über drei Bahnen verteilt. Das Werk war ein Auftrag des Presbyteriums im Jahr 1968 an den Bildhauer Helmut Ammann (1907-2001) aus München, der diese Arbeit auch signiert hat. Seine Fenster führten zu viel Verdruss, da es im Vergleich zu der vorherigen Verglasung den Chorraum zu sehr verdunkelte. Dieses gilt weniger für das Jerusalemsfenster, da hier die Engelsfiguren und Tore darüber überwiegend in hellen Farbtönen gestaltet sind.

Das untere Fenster zeigt Johannes auf Patmos, dem ein Engel erschienen ist, welcher ihm die Stadt zeigt. Oben sind bereits die Perlen und Edelsteine des Fundaments zu finden.

Diese ist auf dem oberen Fenster zu sehen, wo unterschiedliche dunkle Blautöne dominieren. Die Tore sind Rundbögen, von denen hier drei übereinander gesetzt sind. Vor den Toren sind Engelsfiguren gesetzt, was bei dem obersten Tor jedoch nicht möglich war, da dort das frühneuzeitlichen Maßwerk in das Fenster hineinragt. Man kann die Tore und Engel auch auf dem Original nur schwer entdecken, da sie eine ähnliche Farbtönung wie der Hintergrund des Fensters haben.

Karl-Heinz Drescher: Schloßkirche zu Meisenheim, Bad Münster 1973.
Erich Kasberger: Helmut Ammann. Bildhauer, Maler, Grafiker, München 1997.
Schlosskirche Meisenheim: 1504-2004, Meisenheim 2003.
1504-2004 Schlosskirche Meisenheim. Bewegende Geschichte und lebendige Gegenwart eines einzigartigen Bauwerks, Meisenheim 2004.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 6).

 

tags: Schloßkirche, Helmut Ammann, Heilsgeschichte, Rheinland-Pfalz
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